Zukunftsfeste Rente braucht Kapitaldeckung

Die staatliche Rente muss zukunftsfest gemacht werden. Für die Freien Demokraten ist klar: Es ist eine Verpflichtung gegenüber den künftigen Generationen, jetzt zu handeln.

Rente: Großvater läuft mit seinen zwei Enkelkindern an der Hand
Die Freien Demokraten wollen die Rente zukunftsfest machen.

Jetzt nimmt die von der FDP vorangetriebene Aktienrente Gestalt an: Finanz- und Arbeitsministerium arbeiten derzeit daran, deutlich mehr Geld ins Generationenkapital zu stecken. Doch es gibt auch Skeptiker. Denen hält FDP-Präsidiumsmitglied und Bundestagsfraktionschef Christian Dürr entgegen: „Wer den Einstieg in die Kapitaldeckung für die Rente jetzt kritisiert, gehört leider zu denjenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten nichts für die Stabilisierung der staatlichen Altersvorsorge getan haben.“ Die zentralen Punkte der Rentenreform sind die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent und die Finanzierung der Rente aus drei Quellen, statt wie bisher aus zwei. Neben den Rentenbeiträgen und dem Steuerzuschuss sollen Erträge aus dem sogenannten Generationenkapital die Finanzierung der Rente sichern. 

FDP-Vize Johannes Vogel erklärte im Interview mit den „Stuttgarter Nachrichten“: „Wenn wir die Rente nicht reformieren, wird sie vom Jahr 2025 an immer unsicherer. Uns darf nicht die Abhängigkeit des Rentensystems von der Demografie einholen, wie uns die Abhängigkeit von russischem Gas eingeholt hat. Deshalb müssen wir die richtigen Weichen stellen.“

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Zukunft der Rente in Deutschland sichern

„Um es deutlich zu sagen: Ohne eine Kapitaldeckung ist die Zukunft der Rente in Deutschland in ernster Gefahr“, betonte Christian Dürr. Es gebe bereits viele Länder, die dieses Modell erfolgreich einsetzten und zeigten, wie es funktionieren könne. „Die Sicherheit ergibt sich aus der Breite und der Langfristigkeit der Anlagen“, erklärte Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner die Vorteile des Generationenkapitals. Global diversifizierte und langfristige Kapitalanlagen sollten hierfür von einem Staatsfonds in Form einer politisch unabhängigen Stiftung gemanagt werden. Sollten die Aktienkurse sinken und die Anlagen einmal weniger Rendite abwerfen, soll dies vom Bund kompensiert werden.

„Die Menschen erwarten zurecht, dass auch wir endlich handeln. Das sind wir sowohl der älteren als auch der jüngeren Generation schuldig. Die Hände in den Schoß zu legen, ist ganz sicher keine Option“, stellte Dürr klar.

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Private Altersvorsorge fördern

Nach Ansicht der Freien Demokraten wird die von der FDP vorangetriebene Aktienrente ein Meilenstein in der Geschichte der deutschen Altersvorsorge. Denn die rentenpolitischen Vorteile einer langfristig orientierten und breit diversifizierten globalen Anlage am Kapitalmarkt liegen auf der Hand. Für die Freien Demokraten ist klar: Eine Aktienrente muss und wird über Jahrzehnte wirken. Dann wird die Rendite die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung stabilisieren können. Der Grundstein für die Aktienrente wird mit 10 Milliarden Euro bereits im Haushalt 2023 gelegt. Damit werden die organisatorischen wie strukturellen Voraussetzungen für die nächsten Jahre geschaffen. 

Danach sollen neben den bereits für das laufende Jahr eingeplanten 10 Milliarden Euro ab 2024 jährlich 12 Milliarden Euro angespart und am Kapitalmarkt angelegt werden. Geplant ist, den Betrag dann jährlich um 3 Prozent zu erhöhen. Bis 2035 soll der Fonds auf rund 200 Milliarden Euro angewachsen sein.

Neben der gesetzlichen Rente wollen die Freien Demokraten auch die private Altersvorsorge fördern. Vogel betonte: „Wir müssen in Deutschland auch bei der privaten Altersvorsorge viel stärker auf Aktien setzen. Denn wir müssen insgesamt die Aktienkultur fördern.“ Er appellierte an die Koalitionspartner: „Lasst uns jetzt schnell dafür sorgen, dass breite Teile der Bevölkerung bei der privaten Altersvorsorge in das langfristig renditesichere Potenzial von Aktien investieren können!“ Er sprach sich dafür aus, ein Altersvorsorgedepot als eine Möglichkeit der privaten Altersvorsorge schaffen.