Die Aktienrente ist gerade jetzt sinnvoll
US-Präsident Donald Trump bringt mit seinen Strafzöllen die Weltwirtschaft ins Wanken. Gerade jetzt, betont FDP-Vize Johannes Vogel, sei eine Reform der sozialen Sicherungssysteme unerlässlich – insbesondere die Einführung der Aktienrente bleibt für ihn alternativlos.

In den USA wird eine neue Ära des Protektionismus eingeleitet. Donald Trump setzt auf Abschottung statt auf freien Handel und führt weitreichende Strafzölle auf ausländische Importe ein. Mit fatalen Folgen für die gesamte Weltwirtschaft. Besonders die Finanzmärkte sind von der rigorosen Zollpolitik des US-Präsidenten betroffen.
Gerade in dieser Situation sei es entscheidend, dass Deutschland seine Hausaufgaben macht und der herausfordernden Situation, mit der sich die Welt- und Finanzmärkte konfrontiert sehen, mit Entschlossenheit entgegentritt, so FDP-Vize Johannes Vogel auf der Pressekonferenz der Freien Demokraten. Diese Entschlossenheit sei vor allem bei den Strukturreformen der sozialen Sicherungssysteme gefordert, insbesondere bei der Altersvorsorge. „Es ist gerade jetzt genau richtig, auf mehr Aktien in der Altersvorsorge zu setzen“, unterstrich Vogel.
Rentenpolitik muss über Legislaturperioden hinausdenken
Dass der US-Präsident vermeidbar das Vermögen vieler Menschen auf Talfahrt schickt, mache ihn zwar wütend, zugleich betont Vogel: Kurzfristige Schwankungen sind ein natürlicher Bestandteil der Finanzmärkte. „Sie sind kein Grund, an der Aktienrente zu zweifeln“, stellte er klar. All jenen, die angesichts des Kurseinbruchs lautstark gegen die Aktienrente argumentieren, entgegnet der FDP-Vize: „Langfristiges Denken ist so wichtig.“ Das gelte nicht nur für wirtschaftliche Fragen, sondern ganz grundsätzlich in der Politik – und besonders im Hinblick auf die Rente.
Bei Fragen zur Altersvorsorge dürfe man sich nicht von kurzfristigen Schwankungen verunsichern lassen. Denn wie der Kapitalmarkt selbst ist auch die Aktienrente auf langfristige Zeiträume ausgelegt – 30 oder 40 Jahre und mehr. „In der Rückschau wird auch dieser Rückgang nur ein kleines Zucken in einer langfristig aufwärts gerichteten Kurve sein“, so Vogels Einschätzung. Ja, Börsen schwankten, doch es gelte weiterhin, dass sich Investitionen am Aktienmarkt langfristig auszahlen. Die Vergangenheit habe das immer wieder gezeigt – selbst in Zeiten mit deutlich stärkeren Rückschlägen als aktuell.
FDP-Vize Wolfgang Kubicki sieht das ähnlich. In der Sendung „Maischberger“ betonte er, man dürfe nicht allein auf die Tageskurse schauen, sondern müsse die langfristige Entwicklung berücksichtigen: „Und da ist es so, dass Aktien bei langfristiger Betrachtung immer steigen und bessere Renditen abwerfen.“ Als Beispiel verwies Kubicki auf das norwegische und das schwedische Modell der Aktienrente: Der norwegische Staatsfonds, welcher aus Aktien besteht, erzielte im Durchschnitt eine Rendite von 11,4 Prozent – das entspricht rund 110 Milliarden Euro Gewinn. „Das ist ein Beispiel dafür, dass es auch anders geht“, so Kubicki.
Es gibt keine Alternative zur Aktienrente
Gerade bei den jüngeren Generationen habe sich ohnehin beim Verständnis der Aktienkultur in den letzten Jahren viel getan, merkte Vogel an. Bei ihnen ist die Mentalität verbreiteter, den Aktienmarkt als langfristige Anlage zu begreifen und sich nicht von tages- oder wochenaktuellen Geschehnissen und deren Auswirkungen auf die Märkte verunsichern zu lassen. Diese Mentalität müsse nun auch bei dem Thema Aktienrente Anwendung finden.
Der FDP-Vize ist überzeugt: Eine Reform der sozialen Sicherungssysteme, die stärker auf Kapitalmärkte setzt, ist langfristig alternativlos. Nur so könne die Altersvorsorge den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden. Die Altersvorsorge sieht sich mehr als jedes andere soziale Sicherungssystem mit den Herausforderungen des demografischen Wandels konfrontiert. Eine Aktienrente nach schwedischem Vorbild ist aus Vogels Sicht der einzige Weg, um auch in Zeiten schrumpfender Einzahlerzahlen und wachsender Zahl an Rentenbeziehern Fairness für kommende Generationen zu garantieren.
Ampel-Bruch legte Generationankapital auf Eis
Das von den Freien Demokraten entwickelte Konzept, an dem Johannes Vogel federführend mitgewirkt hat, sieht vor, einen Teil der Beiträge zur gesetzlichen Rente langfristig und breit gestreut am Kapitalmarkt anzulegen. Ziel ist es, das Vermögen der Rentenversicherung zu stärken und den absehbaren Anstieg der Beitragssätze abzufedern. Die Freien Demokraten hatten in der Ampelkoalition eigentlich schon eine Reform in diese Richtung durchgesetzt: Über das „Generationenkapital“ sollten zunächst 12 Milliarden Euro, jedoch ohne Beiträge der Einzahler, am Kapitalmarkt investiert werden. Aufgrund des Zerbrechens der Koalition im Herbst wurde die Idee jedoch noch nicht weiter umgesetzt.
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