Ohne Reserve geht es nicht
Der Jahresbericht der Wehrbeauftragten macht es deutlich: Die Bundeswehr hat ein ernstes Personalproblem. „Ohne Reserve geht es nicht“, mahnt Marie-Agnes Strack-Zimmermann – doch das veraltete Rekrutierungssystem bremse.

Zu wenig Personal, steigendes Durchschnittsalter und unbesetzte Stellen – der Jahresbericht der Wehrbeauftragten zur Lage der Bundeswehr zeichnet ein düsteres Bild des Truppenstands. Die Personalnot stellt eine ernste Gefahr für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands dar.
Eigentlich soll die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten bis 2031 auf 203.000 anwachsen. Ende 2024 lag sie jedoch erst bei 181.174 – damit sogar leicht unter dem Vorjahresniveau. Bei den Unteroffizieren und Offizieren seien knapp ein Fünftel der Posten unbesetzt, bei den Mannschaften mit 28 Prozent sogar mehr als ein Viertel.
Die Reserverekrutierung muss in die Gänge kommen
Angesichts dieser prekären Personalsituation müsse endlich Bewegung in die Reserve-Rekrutierung kommen, forderte die FDP-Verteidigungspolitikerin und Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Der Jahresbericht mache erneut deutlich: „Ohne Reserve geht es nicht.“ Sie kritisiert, dass seit Jahrzehnten bekannt sei, wie wichtig die Reserve ist, doch die Rekrutierung neuer Kräfte kaum vorankomme.
Das System ist veraltet und ineffizient
Verteidigungsminister Pistorius habe in den vergangenen Jahren „diesbezüglich nicht geliefert“. Dabei stünden zahlreiche Reservisten mit ihren Fähigkeiten bereit, um sich einzubringen und auf die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen zu reagieren – doch das System versage bei ihrer Einbindung.
So variierten beispielsweise die Qualifikationsanforderungen erheblich je nach Bundesland, und auf Initiativbewerbungen werde zu langsam oder gar nicht reagiert. „Das System ist schlichtweg veraltet und nicht modern und schnell genug. Hier müssen wir dringend handeln“, fordert Strack-Zimmermann.