Geflüchteten langfristige Perspektive bieten
Bereits 320.00 ukrainische Geflüchtete wurden bislang in Deutschland registriert. Für Bildungsministerin Stark-Watzinger ist klar, den Menschen muss auch eine langfristige Perspektive geboten werden. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Krieg noch länger dauert.“
Der russische Angriffskrieg vertreibt die Menschen aus der Ukraine. Bislang sind mehr als 320.000 Geflüchtete in Deutschland registriert. In einem BamS-Doppelinterview mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil betonte die FDP-Politikerin: „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Krieg noch länger dauert.“ Daher sei es jetzt daran gefordert, Geflüchteten eine langfristige Perspektive und ein Stück Normalität zu bieten. Das gelinge nur, „indem wir ihnen ermöglichen, an unserem Leben teilzunehmen“, so Stark-Watzinger. Dazu gehören etwa soziale Kontakte, die Integration in den Arbeitsmarkt, Bildung und Kinderbetreuung, sowie Sprachkurse.
Geflüchteten eine Perspektive bieten
Stark-Watzinger erklärte: „Die meisten Geflüchteten wollen zurück in ihre Heimat. Dafür habe ich großes Verständnis. Und wir hoffen, dass das möglich sein wird.“ Dennoch müsse man sich darauf vorbereiten, dass der Krieg noch länger dauert. Daher müsse nun alles getan werden, um Geflüchteten eine Perspektive zu bieten und ein Stück Normalität zu gewähren. „Dabei helfen soziale Kontakte, auch Deutsch zu lernen und natürlich Arbeit“, so die Ministerin. Dazu brauche es auch eine längere andauernde Hilfsbereitschaft gegenüber Geflüchteten.
Jedes Flüchtlingskind soll sich in unseren Schulen und Kitas willkommen fühlen
Da es sich bei der Hälfte der Geflüchteten um Kinder und Jugendliche handelt, sei es besonders wichtig, dass sich „jedes Flüchtlingskind in unseren Schulen und Kitas willkommen fühlt.“ Denn die Kinder finden am ehesten in der Schule zurück ins normale Leben. Stark-Watzinger betonte: „Dort müssen wir eine gute Balance schaffen zwischen Bewahrung ihrer ukrainischen Identität und Integration.“ Hier erwarte die Ministerin von allen Seiten Hilfsbereitschaft.
Bei den Erwachsenen seien mehr als drei viertel der Geflüchteten Frauen. 73 Prozent der Flüchtlinge sind gut ausgebildet und haben ein Studium abgeschlossen, 10 Prozent sprechen gut Deutsch. Die Geflüchteten müssen daher „seitens der Arbeitgeber entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden“, so die Ministerin. Sie seien „keine billigen Arbeitskräfte.“ Man werde daher die Anerkennung der beruflichen Qualifikation beschleunigen. Denn: „Wer vor Putins Bomben flieht, packt nicht noch beglaubigte Zeugnisse ein, sondern rennt um sein Leben.“
Wir alle in Europa müssen unseren Beitrag leisten
Auf die Frage nach einer Obergrenze für Flüchtlinge verwies die Ministerin auf das Nachbarland Polen. „Schauen Sie mal nach Polen, da haben einzelne Städte so viele Menschen aufgenommen wie wir als Land. Wir alle in Europa müssen unseren Beitrag leisten. Wie viele Menschen zu uns kommen, hängt davon ab, wie lange der Krieg noch dauert.“
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