Ein Handelskrieg kennt nur Verlierer

Die EU macht Ernst und kündigt als Reaktion auf die erhöhten US-Zölle ihrerseits Zölle auf US-Importe an. Marie-Agnes Strack-Zimmermann unterstützt die Maßnahme und warnt: „Wenn Trump glaubt, die Welt bleibt tatenlos, wäre das fatal.“

Freihandel, Frachter
Trump müsse sich im Klaren sein: „Wenn er mit dem Zollfeuer spielt, wird er sich selbst die Finger verbrennen“, sagt Strack-Zimmermann.

Die EU hat eine entschiedene Reaktion auf die am Mittwoch in Kraft getretenen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt. Wie die zuständige Europäische Kommission am Mittwoch mitteilte, sollen in einem ersten Schritt ab April EU-Extrazölle auf die Einfuhr amerikanischer Produkte wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter erhoben werden. Weitere Gegenmaßnahmen würden Mitte April nach Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten folgen.

FDP-Politikerin und Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte beim Europatalk bei Phoenix: „Ein Handelskrieg bedeutet für alle Beteiligten hohe Verluste.“ Keiner wolle einen Handelskrieg. Man dürfe nicht vergessen, dass in der globalisierten Welt Deutschland auf Export angewiesen sei, insbesondere die deutschen Autobauer. Aber natürlich sei es jetzt richtig, dass die EU Gegenzölle erhebe. „Wenn Donald Trump glaubt, dass die Welt dort sitzt und nicht reagiert, wäre das fatal“, so ihre Einschätzung. 

Trump spielt mit dem Zollfeuer

Die US-Administration müsse wissen, dass Europa „einen Schrank voll Möglichkeiten“ hat. Sie finde es gut, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen diesen Schrank nun öffnet und Zölle auf Produkte erhebt, die die Amerikaner stark nach Europa exportieren. „Dann wird auch Amerika merken, was es bedeutet, wenn man sich mit der ganzen Welt diesbezüglich anlegt.“ Trump müsse sich im Klaren sein: „Wenn er mit dem Zollfeuer spielt, wird er sich selbst die Finger verbrennen.“ Der US-Präsident zwinge gerade seine eigene Wirtschaft mit dieser „völlig irrationalen Politik“ in die Knie.

Die EU-Zölle treffen das Machtvakuum der Republikaner

Die EU-Zölle träfen das Machtvakuum der Republikaner – hinter den US-amerikanischen Produkten stünden zahlreiche Arbeitsplätze. So werden etwa die Preise für Harley-Davidson-Motorräder in der EU durch die Zölle deutlich steigen, was den Absatz erheblich beeinträchtigen dürfte. „Wenn ein Motorrad zwanzig Prozent mehr kostet, wird es hier für den Markt uninteressant“, so Strack-Zimmermann. 

Und insofern träfen die Zölle auf Konsumgüter, „ich darf mal sagen – auf die Zwölf“.