FDP fordert weniger Steuern für Homeoffice

Arbeitnehmerin
Die Freien Demokraten wollen die Grundsicherung endlich grundlegend besser machen.
Vor dem Hintergrund der Pandemie arbeiten Millionen Menschen zuhause. Das zeigt: In Sachen Homeoffice ist viel mehr möglich, als noch vor der Krise behauptet wurde. Die Freien Demokraten wollen, dass Bürger auch nach Corona die Möglichkeit haben, flexibel von daheim zu arbeiten. „Den Rechtsrahmen für Homeoffice und mobiles Arbeiten endlich anzugehen ist überfällig, wir fordern das schon lange“, sagte Bundesvorstandsmitglied Johannes Vogel. Die Niederlande machen „seit fünf Jahren vor, dass so ein großer Wurf, eine echte Modernisierung für die digitale Arbeitswelt, zur Zufriedenheit aller gelingen kann“. FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg fordert zudem eine Steuererleichterung für alle Angestellten, die wegen der Corona-Pandemie zu Hause arbeiten müssen. Für den Einsatz sollten sie für die Dauer der Krise bei der Einkommensteuer pauschal 100 Euro monatlich geltend machen können, sagte sie der „Bild am Sonntag“.

Zur Begründung verwies sie darauf, dass derzeit Millionen Deutsche ihr Wohnzimmer oder ihre Küche zum Arbeitsplatz machten. In der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitnehmer im Homeoffice ersten Schätzungen zufolge auf 25 Prozent aller Beschäftigten gestiegen. Das wären acht Millionen Männer und Frauen. In der Regel lassen sich die Kosten für ein Arbeitszimmer steuerlich absetzen. Viele Menschen haben aber kein ‚richtiges‘ Arbeitszimmer, sondern arbeiten aus der Küche oder vom Balkon. So etwas kann bislang nicht steuerlich geltend gemacht werden.

Nach Ansicht der Freien Demokraten darf es aber keinen Unterschied machen, ob der Laptop auf dem Küchentisch oder in einem extra Zimmer steht. Die Freien Demokraten argumentieren nun: Für die meisten Menschen ist das Arbeiten von zuhause aus sowieso schon eine organisatorische Belastung, gerade wenn man Familie hat. Da sollte man wenigstens keine finanziellen Nachteile haben. Präsidiumsmitglied Michael Theurer forderte gleichzeitig, dass Menschen, die während Corona von zuhause arbeiten, nicht auf den dadurch gestiegenen Stromkosten sitzen bleiben dürften.

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„Genug ist genug. Steuern und Abgaben machen den größten Teil des Strompreises aus. Wer sich jetzt diszipliniert an die Vorgaben hält, darf nicht am Ende der Gelackmeierte sein. Die Stromsteuer muss gesenkt werden“, so Theurer. Die Menschen seien durch die Corona-Krise schon genug belastet. „Es kann nicht sein, dass sie sich diszipliniert an die Anweisungen der Regierung halten und am Ende dafür noch tiefer in die Tasche greifen müssen.“

Das Präsidium der Freien Demokraten hat nun einen entsprechenden Beschluss gefasst. Darin heißt es: „Viele Menschen arbeiten derzeit von zu Hause aus. Wir schlagen vor, dass für die Zeit der Krise eine Homeoffice-Pauschale in Höhe von 100 Euro pro Monat als Werbungskosten eingeführt wird, unabhängig davon, ob die Arbeit am Küchentisch oder im eigenen Arbeitszimmer erledigt wird. Darüber hinaus sollte auch der erhöhte Stromverbrauch im Homeoffice berücksichtigt und die Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau gesenkt werden.“