Digitaler Ära mit offenen Armen begegnen
Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat bei der Digital Life Design Konferenz (DLD) die Bedeutung der Digitalisierung für die schulische und berufliche Bildung hervorgehoben.
Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat bei der Digital Life Design Konferenz (DLD) die Bedeutung der Digitalisierung für die schulische und berufliche Bildung hervorgehoben. „Uns fehlt Mut, die digitale Ära zu umarmen“, sagte Stark-Watzinger in München. Die Digitalisierung verändere alles — dementsprechend müsse sich auch unser Schulsystem deutlich verändern, wenn Deutschland in der Bildung Spitze sein und bleiben wolle. Die Digitalwirtschaft setze zunehmend auf Versuchen, Scheitern und Experimentieren statt auf bloßes Auswendiglernen und Wiedergeben von Informationen.
„Lernerfolg kann heute nicht mehr definiert werden als Reproduktion von Wissen“, betonte Stark-Watzinger auf der Digital Life Design Konferenz (DLD). Die Geschwindigkeit, in der sich unsere Technik weiterentwickle, führe dazu, dass sich die Halbwertzeit von Wissen verringere und jeder ständig dazulernen müsse. Daher wollen die Freien Demokraten allen Menschen lebenslanges Lernen ermöglichen, beispielsweise mit einer Nationalen Weiterbildungsstrategie.
Digitales Lernen einfacher machen
„Die schnellen technologischen Veränderungen erfordern, dass wir uns regelmäßig neu erfinden“, erklärte die Bildungsministerin. Natürlich gebe dafür keinen Schalter, den man umlegen könne: „Wir werden uns und unser Land nicht über Nacht verändern. Aber wir können und müssen einen Anfang machen. Stärken wir die Kernkompetenzen für die digitale Welt und modernisieren wir unser Bildungssystem. Steigen wir ein in den Wettbewerb um die weltbeste Bildung“, fand Stark-Watzinger deutliche Worte.
Dass eine Modernisierung dringend notwendig sei, habe zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Sie brachte die Defizite beim digitalen Lernen deutlich zu Tage. Den Schulen müssten daher bessere Plattformen zur Verfügung gestellt und die Lehrkräfte darin ausgebildet werden. Stark-Watzinger erklärte, dass hierfür „mentale und bürokratische Hürden“ überwunden werden müssten.
Jede und jeder braucht Zugang zu digitaler Bildung
Untersuchungen hätten gezeigt: Frauen sowie ältere und ärmere Menschen hätten im Durchschnitt geringere digitale Kompetenzen. Das sei inakzeptabel, konstatierte die Bildungsministerin. Sie stellte klar: „Ausbildung ist die Brücke in die Welt von morgen.“ Und eine gute Ausbildung umfasse mehr als Karrierechancen, sondern auch einen Beitrag zu Gesellschaft und Kultur leisten und das eigene Leben in die Hand nehmen zu können.