Die neue FDP-Fraktion bleibt jung
Die FDP hat bei der Bundestagswahl gerade auch bei jungen Wählern gepunktet. Bei den Erstwählern erreichten die Liberalen sogar 23 Prozent. Jung bleibt auch die Bundestagsfraktion: 15 der 92 FDP-Abgeordneten sind Junge Liberale.
Die FDP hat bei der Bundestagswahl gerade auch bei jungen Wählern gepunktet. Bei den Erstwählern erreichten die Liberalen sogar 23 Prozent. Jung bleibt auch die Bundestagsfraktion: 15 der 92 FDP-Abgeordneten sind Junge Liberale. Acht sind neu dabei, sieben wurden wiedergewählt. Mit den Freien Demokraten haben auch junge Menschen einen Anwalt für eine generationengerechte und zukunftsorientierte Politik. Die FDP habe für die junge Generation „das attraktivste Angebot“, ist Jens Teutrine, neuer Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Jungen Liberalen (Julis), überzeugt. „Die FDP steht für marktwirtschaftlichen Klimaschutz, sozialen Aufstieg, mehr Vergleichbarkeit im Bildungssystem, eine generationengerechte Rentenpolitik und für eine schnellere Digitalisierung des Staates, von der Verwaltung bis hin zu den Schulen.“
Ein zentrales Thema der Freien Demokraten ist die Generationengerechtigkeit. Das ist auch das Herzensthema von Maximilian Mordhorst, Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der Julis aus Schleswig-Holstein. Er ist mit 25 Jahren der jüngste Abgeordnete der FDP-Fraktion. Mordhorst will im Deutschen Bundestag Politik gestalten, weil er das Gefühl hat, „dass überall dort, wo Menschen etwas verändern wollen, der Staat sie bremst.“
Zu den Gründen für den großen Zuspruch der jungen Generation zählt laut Ria Schröder, Teutrines Vorgängerin als Vorsitzende der Jungen Liberalen und neue Bundestagsabgeordnete, auch die Haltung der Freien Demokraten während der Corona-Krise: „Wir waren die einzige Partei, die bei Corona nicht gesagt hat: die Jungen wollen bloß Party machen“, ist sie überzeugt, „sondern: es geht um das Recht auf Zukunft.“ Auch Teutrine betont: „Die FDP hat die jungen Menschen während der Corona-Pandemie nicht vergessen.“
Johannes Vogel, FDP-Vize und ehemaliger Juli-Vorsitzender, betont die Bandbreite an liberalen Themen, die für junge Menschen relevant seien: „Da geht es nicht bloß ums Wahlrecht mit 16 oder um die Legalisierung von Cannabis. Es geht um Digitalisierung, um Rentenpolitik, um Klimaschutz mit innovativem Ansatz.“ Teutrine ergänzt: „Es gibt nicht nur Fridays for Future.“ Für junge Menschen im ländlichen Raum sei das eigene Auto der größte Freiheitsgewinn. „Das heißt aber nicht, dass sie gegen Klimaschutz sind, im Gegenteil“, erklärt der Juli-Chef.
Auch FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle zieht als Junger Liberaler erneut in den Bundestag ein. Er sieht einen weiteren Grund für die große Zustimmung unter den Erstwählern für die Freien Demokraten in der wirtschaftlichen Freiheit. Denn sie spiele „für junge Leute eine wichtige Rolle: das erste eigene Auto, die erste eigene Wohnung, das erste selbst verdiente Geld.“
Der jungen Klientel gehe es auch um die Unabhängigkeit vom Elternhaus. Gemeinsam mit Teutrine, Schröder und Vogel ist er überzeugt, dass auch die FDP-Forderung nach besseren Zuverdienstregeln bei Hartz IV einen Einfluss auf den Zuspruch der jungen Generation hatte. Denn wer etwa in einer Familie aufwächst, die auf Grundsicherung angewiesen ist, könne sich als Jugendlicher nach aktuellem Recht kaum etwas dazuverdienen.
Die derzeit geltenden Regeln seien demotivierend und sie belohnen kaum, die Grundsicherung durch eigene Arbeit Schritt für Schritt zu verlassen. Bessere Hinzuverdienstregeln würden hingegen genau das ermöglichen: „Sie bilden eine trittfeste Leiter, die aus Hartz IV herausführt. Das Einkommen von Jugendlichen aus Familien, die ALG II beziehen, soll bis zur Höhe eines Minijobs gar nicht angerechnet werden. Junge Erwachsene sollen künftig nicht mehr für Forderungen des Staates haften, welche auf ein Verschulden der Eltern — wie beispielsweise das verspätete Anzeigen einer Erwerbstätigkeit der Eltern — beruhen“, heißt es dazu im Wahlprogramm der Freien Demokraten.
Ein Herzensanliegen des neuen Abgeordneten Teutrine ist es demnach auch, im Deutschen Bundestag für die Erneuerung des Aufstiegsversprechens zu arbeiten, „damit es nicht darauf ankommt, woher man kommt, sondern wohin man möchte.“
Das Wahlergebnis und der große Zuspruch unter den Erstwählerinnen und Erstwählern zeige laut Teutrine, dass die junge Generation eine politische Veränderung will. Auch FDP-Vize Vogel sieht im Ergebnis ein Erneuerungsbedürfnis der Menschen nach den vergangenen Jahren der Großen Koalition.