Das wahre Risiko ist Nicht-Investieren

Die Freien Demokraten wollen den Menschen wieder Perspektiven für ihre Rente eröffnen und setzten dabei auf den Kapitalmarkt. Mit dem von FDP-Chef Lindner entwickelten Altersvorsorgedepot sollen Bürger endlich staatlich gefördert vorsorgen können. Besonders für Jüngere eine große Chance.

Christian Lindner
Lindner kritisiert, dass den Menschen Angst vor dem Kapitalmarkt gemacht wird – das wahre Risiko liege darin, nicht zu investieren.

Viele Menschen sorgen sich zu Recht um ihre Rente – die Freien Demokraten wollen hier neue Perspektiven schaffen. Für die FDP steht in diesem Zusammenhang eine grundlegende Wirtschaftswende ganz oben auf der Agenda. Denn: Die Renten sind direkt an die Löhne gekoppelt und somit untrennbar mit dem wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands verbunden, erklärte FDP-Chef Christian Lindner im Mittagsmagazin. Wenn Deutschland wirtschaftlich wieder erfolgreicher wird, wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten agiert und die Löhne steigen, dann gibt es auch mehr zu verteilen. „Davon profitieren auch die Rentnerinnen und Rentner – sowohl die heutigen als auch die zukünftigen“, so Lindner.

Darüber hinaus müsse es insbesondere Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen erleichtert werden, privat für das Alter vorzusorgen. „Da liegt der Schlüssel“, betonte der FDP-Chef. Bereits als Bundesfinanzminister hatte Lindner einen Gesetzesentwurf für ein Altersvorsorgedepot erarbeitet. Das Konzept: Bürgerinnen und Bürger legen Geld am Kapitalmarkt für ihre Rente an, und für jeden gesparten Euro gibt der Staat rund 20 Cent hinzu. Die Gewinne blieben vollständig steuerfrei. „Damit ist es möglich, schon mit kleinen monatlichen Beträgen über die Jahre hinweg einen erheblichen Kapitalstock aufzubauen“, erklärte Lindner. 

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Jüngere Generationen brauchen Perspektiven

Über Jahrzehnte könnten so mitunter Hunderttausende von Euro entstehen – das sei einfache Mathematik. Am besten wäre es gewesen, wenn Deutschland dieses Modell bereits vor 25 Jahren eingeführt hätte, doch „der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt“, betonte Lindner. Schließlich gebe es angesichts des demografischen Wandels keine Zeit zu verlieren.

Das Altersvorsorgedepot würde allen zugutekommen, vor allem aber den jüngeren Generationen, die über einen längeren Zeitraum investieren können. Das sei umso wichtiger, da das Rentenniveau in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich sinken werde. „Aufgrund des demografischen Wandels wird der Druck im System zunehmen“, stellte Lindner klar. Deshalb müsse den jüngeren und mittleren Jahrgängen eine verlässliche Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge gegeben werden. Die aktuelle Riester-Rente sei nicht attraktiv genug, da die Kapitalerträge viel zu gering ausfallen.

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Das Risiko liegt im Nicht-Investieren

Neben der privaten Altersvorsorge soll nach den Vorstellungen der FDP auch die gesetzliche Rente vom Aktienmarkt profitieren. Der Staat soll dafür Rentenbeiträge am Aktienmarkt anlegen und über die Jahrzehnte mit den erzielten Gewinnen die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft ausgleichen. In Schweden setzt man schon seit Jahren erfolgreich auf die Aktienrente. 

Dass Deutschland hier noch zögere, sei ärgerlich, so Lindner. Viel zu oft werde den Menschen Angst vor dem Kapitalmarkt gemacht – dabei liege das eigentliche Risiko nicht im Investieren, sondern darin, es nicht zu tun. „Andere erfolgreiche Volkswirtschaften setzen längst auf breite Diversifikation“, sagte Lindner. Wer über Jahrzehnte breit gestreut investiere, könne nur profitieren. „Die Menschen dürfen sich nicht länger Angst machen lassen – insbesondere nicht von den Parteien links der Mitte.“

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