Bildungsaufstieg muss in jeder Lebenslage möglich sein

Der Bildungsbericht 2022 zeigt: Es gibt positive Entwicklungen im Bildungssystem – und große Herausforderungen. Bildungsministerin Stark-Watzinger setzt sich für mehr Chancengerechtigkeit, bessere Integration und schnellere Digitalisierung ein.

Selbstbestimmt, Frau
Bildungsministerin Stark-Watzinger setzt sich für mehr Chancengerechtigkeit, bessere Integration und schnellere Digitalisierung ein.

Der Nationale Bildungsbericht 2022 beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens. Er führt uns vor Augen, dass das Bildungssystem noch besser werden muss, meint Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. „Es muss den Einzelnen bestmöglich fördern und dafür den Herausforderungen der Zeit gewachsen sein“, sagte sie bei der Vorstellung des Berichts. Dafür wünscht sie sich eine schnellere Digitalisierung der Bildung, eine bessere Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen und vor allem mehr Chancengerechtigkeit. Auch das Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen müsse verbessert werden, so die Bildungsministerin.

Der Bericht zeige auch, wie wichtig ein offenes Bildungssystem ist. „Individuelle Lebensträume verwirklichen, einen zweiten Versuch wagen, Möglichkeiten zur Aus- und Fortbildung – all das muss unser heutiges Bildungssystem bieten“, erklärte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Ria Schröder

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Startchancen-Programm für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler

„Wir sollten künftig noch ehrgeiziger sein, um jungen Menschen Chancen zu eröffnen und das Aufstiegsversprechen zu erneuern“, forderte Stark-Watzinger. Davon profitiere jede und jeder Einzelne und auch die Gesellschaft als Ganzes. Schließlich fehle es schon heute an Fachkräften, die Wachstum und Wohlstand sichern.

Mit dem Startchancen-Programm will die Bundesregierung besonders sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler unterstützen. Denn der Bildungserfolg hänge nach wie vor stark von der sozialen Herkunft ab. Die Corona-Pandemie habe die Lage noch einmal verschärft. Die Folgen der Schulschließungen seien gravierend gewesen, neben psychischen und sozialen Problemen zeigten sich auch Lernrückstände bis hin zu einem halben Jahr Kompetenzverlust. Deswegen dürfe es keine flächendeckenden Schulschließungen mehr geben, so die Bildungsministerin.

Um für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen und das Aufstiegsversprechen zu erneuern, sei der Bund bereits im intensiven Austausch mit den Ländern. „Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Programm aufzusetzen, das bis zu 4.000 allgemein- und berufsbildende Schulen mit besserer Infrastruktur, einem Chancenbudget und mehr Sozialarbeitern ausstattet“, beschreibt Stark-Watzinger das Startchancen-Programm.

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Lehrberuf attraktiver machen

„Um auch in Zukunft qualitativ hochwertige Bildungsangebote zu haben, braucht Deutschland mehr Lehrerinnen und Lehrer“, ist Ria Schröder überzeugt. Daher müsse der Lehrberuf durch leistungsbezogene Prämien, mehr Aufstiegsmöglichkeiten und ein duales Lehramtsstudium wieder attraktiv werden und im digitalen Zeitalter ankommen. 

Auch die Zusammenarbeit von Bund und Ländern mit den Kommunen sei elementar, meint Stark-Watzinger. Das werde insbesondere bei Programmen wie dem Digitalpakt und dem Corona-Aufholprogramm deutlich. Ein erfreuliches Ergebnis aus dem Bildungsbericht: Die Programme von Bund und Ländern – wie beispielsweise der Digitalpakt Schule – haben den Ausbau digital unterstützter Bildungsangebote beschleunigt. Positive Entwicklungen beim Ausbau digitaler Bildungsangebote lassen sich insbesondere an den Hochschulen beobachten.