Bildung braucht gemeinsame Anstrengung
Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger arbeitet daran, die Bildungslandschaft in Deutschland zukunftsfit zu machen. Dafür will sie die Kooperation zwischen Bund und Ländern verbessern.
Im Interview mit „The Pioneer“ sagte FDP-Vize und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Digitalisierung ist sicher ein Thema, wo wir einfach viel zentraler denken müssen.“ Sie betonte, dass die unterschiedlichen organisatorischen Ebenen im Bereich der Bildung sehr viel besser zusammenarbeiten müssten. Dafür sei es hilfreich, „wenn die Planung direkt aus einer Hand kommt“, erklärte Stark-Watzinger. Sie sprach sich dafür aus, dass es in Zukunft „entweder eine sehr enge Kooperation schon zu Beginn oder eben mehr klare Entscheidungswege“ geben solle. Die Schulen vor Ort wüssten selbst am besten, was die Kinder und Jugendlichen brauchen. Bei den großen Themen wie Digitalisierung allerdings, die alle betreffen, könne der Bund am besten unterstützen, ist die Bildungsministerin überzeugt.
Potenziale nutzen für den Wirtschaftsstandort Deutschland
Für Stark-Watzinger ist klar, dass die bildungspolitischen Probleme in den vergangenen Jahren nicht weniger geworden seien. „Wir verhandeln auch sehr konstruktiv mit den Ländern darüber – beispielsweise beim Startchancen-Programm, das etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders unterstützen soll. Ein großer Hebel für mehr Chancengerechtigkeit.“ Ihr Anspruch sei, „dass wir gemeinsam das Bildungsniveau der Schülerinnen und Schüler insgesamt verbessern und die Zahl der Schulabbrecher endlich reduzieren“, so die stellvertretende FDP-Vorsitzende. „Wir dürfen kein Potenzial verschenken. Alles andere wäre schlecht für uns als Wirtschaftsstandort.“
Weniger Bürokratie für bessere Digitalisierung
Dies gelte insbesondere auch für den Nachfolger des im kommenden Jahr auslaufenden Digitalpaktes, der seit 2019 insbesondere die Anschaffung von Hardware an Schulen gefördert hat. „Das nächste Mal muss er schneller sein: weniger Bürokratie und bessere Umsetzung. Da müssen auch die Länder noch ihre Hausaufgaben machen. Wir machen gerne unsere“, so die Bildungsministerin im „The Pioneer“-Interview.
„Wir haben gesehen, dass es nicht ausreicht, nur in die Technik, also in neue Tablets und Laptops zu investieren, sondern wir brauchen auch IT-Experten, die sich in den Schulen um die Technik kümmern“, führte Bettina Stark-Watzinger im Interview mit der „Rheinischen Post“ aus. Es müsse also dafür gesorgt werden, dass auch diese Maßnahmen und das Personal finanziert werden könnten. Die Bildungsministerin forderte zudem, dass die Abläufe entbürokratisiert und das Geld zielgenauer als bisher auf die Schulen verteilt werden müssten. „Entsprechend setze ich mich mit Nachdruck dafür ein, dass der Bund seinen Beitrag zu einem Digitalpakt 2.0 leisten wird.“
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