Bekenntnis zu Start-up-Standort Deutschland

Die Regierung löst die bürokratischen Fesseln der Finanzbranche. Mit der WIN-Initiative mobilisiert Finanzminister Christian Lindner bis zu 12 Milliarden Euro, um deutsche Start-ups zu fördern und den heimischen Kapitalmarkt wettbewerbsfähiger zu machen.

Lindner, Scholz und Habeck auf dem Startup-Summit.
Robert Habeck, Christian Lindner und Olaf Scholz beim Start-up-Germany Summit in Berlin © Juliane Sonntag, photothek

Bundesfinanzminister Christian Lindner stellte am Dienstagabend auf dem Start-up-Summit des Wirtschaftsministeriums die neue WIN-Initiative vor. Diese wurde auf seine Anregung hin ins Leben gerufen und wird von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck unterstützt. Das Programm „Wachstums- und Innovationskapital für Deutschland“ zielt darauf ab, in Zusammenarbeit mit großen Banken und Versicherern rund 12 Milliarden Euro bis 2030 in deutsche Start-ups zu investieren. Führende Finanzunternehmen haben bereits entsprechende Investitionszusagen gegeben.

„Die Regierung löst die bürokratischen Fesseln der Finanzbranche. Bis 2030 sind mindestens 12 Milliarden Euro Investitionen in Wagniskapital zugesagt. Das ist WIN-WIN für Deutschland“, fasste Lindner zusammen. Die Initiative soll vor allem jungen, innovativen Start-ups den Zugang zu dringend benötigtem Wagniskapital erleichtern. Lindner betonte auf X: „Mit der WIN-Initiative zeigen wir den Schulterschluss von Politik und Wirtschaft, um Start-ups und Wachstumsunternehmen zu stärken.“

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Investitionswille der Wirtschaft ist da

Die Finanzierung von Start-ups stellt in Deutschland oft eine Herausforderung dar, besonders in der Wachstumsphase, wenn Kapital entscheidend ist. Lindner machte darauf aufmerksam, dass der Wagniskapitalmarkt hierzulande im internationalen Vergleich deutlich kleiner ist – in den USA sei er im Verhältnis zur Wirtschaftskraft dreimal so groß. Subventionen oder politisch gelenkte Entscheidungen seien laut Lindner aber keine nachhaltige Lösung für dieses Finanzierungsproblem. Stattdessen müsse der Markt den Wettbewerb bestimmen: Konsumenten, Unternehmer und Investoren sollten entscheiden, welche Technologien und Branchen das größte Potenzial haben. „Deutschland braucht Unternehmen, die mit Innovationen im marktwirtschaftlichen Wettbewerb bestehen“, ist er sich sicher. Daher setzt Lindner auf die Mobilisierung von privatem Kapital: „Nur wenn es uns gelingt, mehr privates Kapital zu mobilisieren, werden wir zusätzliches Wachstum schaffen.“

Die WIN-Initiative soll hier Abhilfe schaffen. Der Bundesfinanzminister merkt an: „Die Zusagen der Wirtschaft zeigen: Der Investitionswille ist da.“ Auf dem Summit wurde eine gemeinsame Absichtserklärung von Unternehmen wie Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank, Blackrock, Deutsche Börse, Telekom und Henkel sowie diversen Verbänden unterzeichnet. Die Koordination der Initiative übernimmt die deutsche Förderbank KfW. 

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Zehn Maßnahmen zur Stärkung von Start-ups

Zusätzlich zu den milliardenschweren Investitionen wurden zehn Maßnahmen zur Stärkung des Start-up-Ökosystems beschlossen. Die Bundesregierung plant etwa, die Vernetzung von Hochschulen, Investoren und Unternehmen durch einen „Leuchtturm-Wettbewerb“ zu fördern, nach dem Vorbild des Münchener Gründungszentrums „UnternehmerTUM“. Außerdem soll der bestehende Wachstumsfonds, der aktuell Start-up-Investoren unterstützt, durch einen Nachfolger erweitert werden. 

Auch Börsengänge könnten Start-ups zu mehr Liquidität verhelfen. Die Initiative sieht daher vor, die Bedingungen dafür zu verbessern. Ein zentrales Vorhaben der Regierung ist die Schaffung eines Sekundärmarktes für Start-up-Anteile, um Investoren zu ermöglichen, ihre Anteile bereits vor einem Börsengang zu verkaufen. Zudem sollen vermögende Privatpersonen leichter in Start-ups investieren können. Lindner versprach außerdem Steuererleichterungen für kleine Risikokapitalfonds: „Es geht darum, den Kapitalmarkt so zu stärken, dass er besser in der Lage ist, Innovationen in Deutschland zu finanzieren.“

Er betonte erneut: „Dies ist nur der erste Schritt. Wir dürfen nun nicht nachlassen und müssen darauf hinwirken, Start-ups noch stärker als bisher von zu viel Bürokratie und anderen unnötigen Belastungen zu befreien.“

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