Neues Fähigkeitsprofil des Verteidigungsministeriums
"Das Fähigkeitsprofil hat zwei große blinde Flecken: mangelnde Effizienz im Beschaffungswesen und gesicherte Finanzierung", kritisiert Marie-Agnes Strack Zimmerman.
„Das größte Fragezeichen steht hinter der Finanzierung der ca. 60 Milliarden Euro, die für den Modernisierungsplan notwendig sein dürften“. Nachdem die Haushaltsdebatten im Bundestag nun begonnen haben, wird auch über den Verteidigungsetat beraten. Strack-Zimmermann bezweifelt, dass der Vorschlag mit dem Koalitionspartner SPD konsensfähig ist. Denn der bisherige Plan von Finanzminister Olaf Scholz sieht lediglich vor, dass der Etat auf 43,9 Milliarden Euro im Jahr 2022 steigt. „Die Truppe hat ein Recht darauf, dass die Politik endlich einen Zukunftsplan präsentiert, der verlässlich ist“, fordert die Verteidigungsexpertin.
Hintergrund
Das neue Fähigkeitsprofil des Verteidigungsministeriums enthält den Ausbau der Bundeswehr mit acht kampffähigen Brigaden und vier Einsatzverbänden der Luftstreitkräfte. Beim Thema Marine ist das dazugehörige Papier wenig detailliert. Die Seestreitkräfte, die unter einem Mangel an Schiffen leiden, sollen elf Fregatten bekommen. Strack-Zimmermann hatte kürzlich selbst das U-Bootgeschwader in Eckernförde sowie den Marinestützpunkt in Kiel besucht und sich für eine hohe Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung eingesetzt.