Bundesregierung muss schnellstens für eine voll funktionsfähige App sorgen
Die Corona-Warnapp schien ein voller Erfolg zu sein. Bis sich herausstellte, dass das Programm bei Android-Nutzern teils wochenlang nicht funktionierte. Jetzt fordert die FDP Aufklärung.
Theurer befürchtet, dass das nötige Vertrauen in die App Schaden nehmen könnte. Er forderte: „Die Bundesregierung muss gezielt App-Nutzer, Öffentlichkeit und das Parlament umgehend und umfassend informieren.“ Er plädiert für eine Kommunikationskampagne, um Vertrauen zurückzugewinnen und die Menschen vom Nutzen der App zur Bekämpfung des Virus neu zu überzeugen. Zudem müsse die Regierung dafür sorgen, dass die technischen Probleme schnellstens bei allen Geräten und Betriebssystemen behoben werden. „Schließlich fordere ich die Bundesregierung auf, Lösungen für ältere Smartphones und zur vernetzten Anwendung der App in ganz Europa zu entwickeln.“
Frank Sitta erklärte: „Dass dem Bundesgesundheitsministerium das Problem lange bekannt war und Millionen betroffene Nutzer trotzdem nicht informiert wurden, ist nicht nur verantwortungslos, sondern zeigt auch, dass die Bundesregierung ihre Kommunikation dringend verbessern muss“. FDP-Vize Katja Suding mahnt: „Die Bundesregierung hat das Vertrauen in die Corona-Warn-App als wichtigen Baustein im Kampf gegen das Virus verspielt. Der fehlende Mut, offen mit Fehlern in der App umzugehen, ist brandgefährlich. Ab jetzt muss gelten: Alle Fehler finden, sie beheben und transparent kommunizieren.“
Auch Manuel Höferlin, Vorsitzender des Digitalausschusses im Bundestag, warnt: „Die App kann noch zum einem Flop werden, wenn sich die Bundesregierung zu sehr auf ihrem Lob ausruht.“ Sie müsse „schleunigst aus dem Modus der Selbstzufriedenheit herauskommen und die offenen Probleme angehen“, sagt Höferlin. Die da sind: Keine Updates für ältere Smartphones, keine Vernetzung mit anderen europäischen Apps, die fehlende Anbindung der Testlabore und Gesundheitsämter etwa. Und: Um die App runterzuladen, muss man mindestens 17 Jahre alt sein, für Instagram aber nur zwölf. „Damit wird faktisch eine ganze Generation außen vor gelassen“, sagt Höferlin.
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