Optimistischer Jahresstart für die Freien Demokraten

Die Freien Demokraten begingen in Stuttgart ihr Dreikönigstreffen unter dem Motto „Alles, außer unentschieden“. Der Optimismus und Tatendrang der Liberalen wurden von der Presse positiv rezipiert.

Gruppenbild
Hans-Ulrich Rülke, Bijan Dijr-Sarai, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Christian Lindner und Michael Theurer in Stuttgart. © Tristan Unkelbach

Für den „Tagesspiegel“ schreibt Valerie Höhne: „Auf einmal ist er wieder da, der Gedanke, dass die FDP ein Alleinstellungsmerkmal haben könnte, das sie von anderen Parteien unterscheidet.“ Es wirke, als habe sich in der Partei etwas gelöst. „Was auf die Stimmung im Land drücke, seien laut Lindner „Epochenbrüche“. Alle müssten sich ihnen stellen. Die Lust am Untergang könne er nicht mehr ertragen. „Eine Gesellschaft, die nicht mehr an ihre eigene Zukunft glaubt“, sagt er, „die verspielt diese Zukunft selbst“. Er klingt klar – aber nicht mehr schlecht gelaunt.“

Sie attestiert auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai einen neuen Tonfall: „Djir-Sarai spricht über Migration und Integration. In den vergangenen Wochen beschwor er dann vor allem die aus Sicht der FDP überfällige Asylrechtsverschärfung. Auch an diesen Tag lobt er sie, doch der Ton ist anders.“

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Strack-Zimmermann rockt das Opernhaus

In seinem Bericht für den „Spiegel“ macht Severin Weiland klar, dass die designierte Spitzenkandidatin der FDP zur Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die „routinierte Inszenierung“ des Dreikönigstreffens aufgemischt habe: „Tatsächlich liefert Strack-Zimmermann das, was sie auch sonst auszeichnet – direkte Ansprache ohne große Schnörkel.“ Sein Resümee: „So viel Begeisterung hat eine Liberale in den vergangenen Jahren nicht bei Dreikönig ins Opernhaus gebracht.“

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Zuversichtlich ins neue Jahr

„Strack-Zimmermann zeigte mit ihrer Rede, dass sie für die FDP die richtige Wahl als Europa-Spitzenkandidatin ist – zumindest für den Wahlkampf. Jubel und Applaus brandeten ihr schon entgegen, als sie die Bühne betrat“, schreibt Volker Petersen für „n-tv.de“. „An diesem Vormittag in Stuttgart war jedenfalls nichts von den Ampelgegnern in der Partei zu spüren. Für die FDP-Spitze war es ein gelungener Start ins Jahr. Die Streitlust oder – freundlicher formuliert – Diskussionsfreude der Liberalen dürfte der Ampelkoalition jedenfalls erhalten bleiben.“

In der „Süddeutschen Zeitung“ verkünden Paul-Anton Krüger und Henrike Roßbach das „Ende der One-Man-Show“. „Die Frau mit der weißen Haartolle ist wie die Partei selbst: nicht besonders groß, aber auffällig. Eher laut als leise, eher kratzbürstig als geschmeidig, mit reichlich Sendungs- und Selbstbewusstsein ausgestattet – und am Ende des Tages nur bedingt unter Kontrolle zu bringen.“

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Starkes Signal aus Stuttgart

„Es ist ein Signal – wohl auch an jene Mitglieder, die sich gegen ein Fortsetzen der Koalition ausgesprochen haben. Die Stimmung lässt sich die Partei davon nicht verderben bei ihrem politischen Jahresauftakt. Vor der prunkvollen Kulisse des Opernhauses gibt es Jubel und Applaus“, so Vera Wolfskämpf für „tagesschau.de“.

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Strack-Zimmermann zeigt klare Haltung

„Über dem Dreikönigstreffen der Liberalen liegt ein neues Credo: Nicht im Klein-Klein der Ampelprobleme verheddern, sondern die großen Probleme anpacken. Und zwar jetzt“, fasst Britta Buchholz den Jahresauftakt der Freien Demokraten für „ZDF.de“ zusammen. Strack-Zimmermann habe politische Ironie mit sehr ernsten Tönen abgewechselt und rhetorische Schlagfertigkeit gezeigt. „Sie wolle für Europa kämpfen – die Gefahren seien hoch. Aber natürlich kämpft sie auch für sich selbst. Denn es geht um ein gutes Ergebnis der Liberalen bei der Europa-Wahl.“

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Kämpferisch für Europa

Strack-Zimmermann habe in Stuttgart allen die Show gestohlen, so Julia Emmrich in der „WAZ“. „Als eine friedensbewegte Zuhörerin sie unterbricht, wird sie erst recht wütend: „Hören Sie genau hin, wir reden hier in Freiheit.“ Ohne militärische Wehrhaftigkeit, da ist sie überzeugt: „Dann ist hier Ende im Gelände.“ Sie wolle auch nicht, „dass wir uns in einem Jahr hier treffen und die Kacke am Dampfen ist“.“ Damit meine Strack-Zimmermann Alice Weidel und Sahra Wagenknecht und die „große Sorge der Liberalen vor dem Siegeszug rechter und linker Populisten“.

„Parteichef Christian Lindner und die designierte Spitzenkandidatin für die anstehenden Europawahlen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, versuchen, die Essenz ihrer Arbeit an die Basis zu tragen“, schreibt Adefunmi Olanigan in der „taz“. „Mit einem flammenden Plädoyer für eine stärkere Unterstützung der Ukraine bringt Strack-Zimmermann die Stuttgarter Oper in Wallung.“

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Gegen Pessimismus und Selbstmitleid

„Die FDP startet das Jahr mit einem Aufruf zu mehr Optimismus und einer dramatischen Warnung vor Extremisten“, so Daniela Vates für das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Unter den Rednern in Stuttgart sei Strack-Zimmermann „die lauteste, die leidenschaftlichste“ gewesen. Vates schreibt: „Zum Jahresbeginn hat die FDP das Ruder herumgerissen, zumindest mal rhetorisch. Auf ihrem Dreikönigstreffen stemmten sich die Redner gegen Pessimismus und Selbstmitleid.“

„Lindner sagte in Stuttgart zu Recht, es gebe einen dritten Weg zwischen Schwarzmalerei und Gesundbeten, nämlich sich den Realitäten zu stellen und etwas zu unternehmen. Er selbst ist dabei konsequenter als viele andere in seiner Partei. Doch nur wenn sie ihm folgen, kann die FDP den Weg als ihren Kurs bezeichnen“, konstatierte Friederike Haupt in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

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Mitglied im Verein für deutliche Aussprache

Christine Dankbar hat für die „Frankfurter Rundschau“ das Dreikönigstreffen verfolgt und schreibt: „In Stuttgart liefert die 65-Jährige einen fulminanten Auftritt ab. Schon beim Gang auf die Bühne wird sie mit jubelndem Beifall begrüßt. […] Strack-Zimmermann ist ganz offensichtlich Mitglied im Verein für deutliche Aussprache und ihre Zuhörer:innen lieben es.“