Mit den Rezepten der Vergangenheit ist es nicht getan
Mit den Rezepten der Vergangenheit wird Deutschland in Zukunft nicht bestehen können, mahnen die Freien Demokraten. Die demokratischen Mitbewerber müssten den Pfad der Erneuerung beschreiten.
In den gescheiterten Sondierungen sei es der Bundeskanzlerin nie darum gegangen, Jamaika hinzubekommen, hält der FDP-Vize fest. „Sie hat daran gebastelt, die Fortsetzung der großen Koalition zu erreichen.“ Dies sei ihr gelungen: „Sie hat heute die SPD genau da, wo sie sie haben wollte.“ Allerdings werde Deutschland mit Merkels Rezepten der vergangenen zwölf Jahre in Zukunft nicht bestehen können, mahnt Kubicki. Er ruft die Union deshalb auf, über ihre personelle Erneuerung zu denken.
Auch FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer hebt den Reformbedarf im Bund hervor. Die Kanzlerin habe große nationale und europäische Verdienste, betont er im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten. „Aber es ist eine Tatsache, dass die Merkel-CDU in den Jamaika-Sondierungen für ein Weiter-so stand“, verdeutlicht er. Dabei seien Reformen in der Bildungspolitik, bei der digitalen Infrastruktur und auch in der Einwanderungspolitik dringend notwendig.
Dem schließt sich FDP-Generalsekretärin Nicola Beer an. Deutschland stehe an einem Scheideweg, sagt sie im rbb-Inforadio. Modernisierungsbedarf sieht sie beim Umgang der Politik mit der neuen Arbeitswelt und dem Bildungssystem, „damit die Menschen ausreichend qualifiziert sind für die Veränderungen, die Globalisierung und Digitalisierung mit sich bringen“. Klar sei, dass die Freien Demokraten mit knapp elf Prozent der Stimmen diese Aufgabe nicht nicht alleine bewältigen könnten. „Und das bedeutet, dass wir auch eine Reformierung brauchen, sowohl in der Christdemokratie als auch bei Grünen und SPD.“ Entweder setze sich die Kanzlerin an die Spitze dieser Bewegung bei der CDU, oder sie werde durch neue Generationen abgelöst werden müssen, führt Beer aus. (ch)