Minijob-Grenze steigt auf 520 Euro
Zum 1. Oktober wird die Minijobgrenze auf 520 € angehoben und mit der Lohnentwicklung dynamisiert. Das sei ein Gebot der Fairness, so Johannes Vogel: „Damit Schülerinnen, Studenten und Rentnerinnen mehr Geld verdienen können.“
Lange haben die Freien Demokraten es gefordert, nun wird es Realität: Die Verdienst-Obergrenze für Minijobs soll nun zum 1. Oktober 2022 von 450 auf 520 Euro im Monat steigen. So müssen Menschen mit Minijob bei steigendem Mindestlohn nicht mehr ihre Stunden reduzieren, sondern haben am Ende des Monats spürbar mehr Geld auf dem Konto. Bundesfinanzminister Christian Lindner sprach von einer guten Nachricht für alle, die in einem Minijob arbeiten: „Das ist für viele fleißige Menschen wie Studierende oder Rentnerinnen und Rentner die Chance auf etwas mehr Netto.“ Die Minijobgrenzerhöhung soll zeitgleich mit der Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro geschehen. Die Dynamisierung mit der Lohnentwicklung sei daher ein Gebot der Fairness.
Bei den Koalitionsverhandlungen hatte die FDP mit SPD und Grünen erreicht, dass im Zusammenhang mit der einmaligen Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro per Gesetz auch die Verdienstobergrenzen für Mini- und Midijobber angehoben werden. Andernfalls hätten die geringfügig Beschäftigten ihre Stundenzahl reduzieren müssen, weil auch für sie der Mindestlohn gilt und ihren Verdienst nicht steigern können. Nun soll zum 1. Oktober 2022 beides zeitgleich umgesetzt werden.
Für den ersten parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, ist das auch eine Frage der Fairness. Denn statistisch sei die absolute Mehrzahl der Minijobber Rentnerinnen und Rentner, Studierende, Schülerinnen und Schüler. Für Studierende, die Bafög beziehen und nebenher einen Minijob ausüben, hieße eine Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro eine Stundenreduktion, weil sie nicht mehr arbeiten dürfen, obwohl sie das vielleicht anders wollen. „Die einzige Lösung dagegen ist die Minijobs mit der Lohnentwicklung zu dynamisieren“, so Vogel. Das sei ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit.
Die Kritik der DGB offenbare dagegen „einen eindimensionalen Blick der Gewerkschaften, der die Lebensrealität vieler Menschen ausblendet“, betont der stellvertretende FDP-Fraktionschef Lukas Köhler. „Für Schüler, Studenten oder Rentner ist ein Minijob keine prekäre Beschäftigung, sondern die ideale Möglichkeit, sich etwas hinzuzuverdienen“, erklärte Köhler am Montag in Berlin. „Die höhere Minijobgrenze ist für viele die einzige Chance, vom steigenden Mindestlohn auch finanziell zu profitieren.“ Es sei daher ein Gebot der Fairness, dass die Ampelkoalition diese notwendige Anpassung nun vornehme, nachdem sich die FDP-Fraktion schon lange dafür eingesetzt habe.