Mentalitätswechsel zu mehr Leistungsbereitschaft

Deutschland braucht, wenn es wieder an die Weltspitze zurückkehren will, mehr Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft. Die Freien Demokraten fordern deshalb einen Mentalitätswandel.

Christian Dürr
FDP-Präsidiumsmitglied Christian Dürr kritisiert, dass die staatlichen Rahmenbedingungen aktuell leistungsfeindlich seien.

In einem Gastkommentar für das „Handelsblatt“ macht FDP-Präsidiumsmitglied Christian Dürr unmissverständlich klar: „Leistung muss sich lohnen – ansonsten erlahmt irgendwann auch die stärkste Motivation.“

„Sind die Deutschen einfach fauler als andere? Das Gegenteil ist richtig“, erläutert Dürr. Für ihn liegt der Grund für mangelnde Motivation nicht in der Arbeitsmoral der Deutschen, sondern in den Fehlanreizen des Staates: „Es sind die staatlichen Rahmenbedingungen, die es im vergangenen Jahrzehnt Stück für Stück immer unattraktiver gemacht haben, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen.“

Ein zentrales Problem sieht Dürr in leistungsfeindlichen Regelungen, die Engagement eher bestrafen als belohnen: „Es ist in Deutschland inzwischen oft einfacher, eine Leistung zu beantragen, statt Leistung zu erbringen.“

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Imagekampagne für Arbeit

FDP-Chef Christian Lindner spricht sich deshalb für einen Mentalitätswandel aus. „Wir haben eine Mentalität von Work-Life-Balance entwickelt, weil wir es uns auch leisten konnten“, konstatiert er in seiner Rede anlässlich des traditionellen Dreikönigstreffens der Freien Demokraten. „Es hat sich etwas verändert in unserer Einstellung zur Arbeit. Und vielleicht ist das, was wir brauchen, eine Art Imagekampagne für Arbeit.“ Arbeit sei mehr als eine „lästige Unterbrechung der Freizeit“, sie stifte Sinn und Teilhabe, vermittele Struktur und Stolz.

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Bürgergeld und hohe Beiträge als Leistungsbremsen

Dürr sieht zwei konkrete Hindernisse, die die Leistungsbereitschaft in Deutschland hemmen. Erstens, das Bürgergeld in seiner aktuellen Form: „Das Bürgergeld macht es insbesondere in Regionen mit hohen Mieten oft unattraktiv, selbst für sich und seine Familie zu sorgen.“ Eine Reform sei notwendig, um wieder mehr Leistungsgerechtigkeit herzustellen. Zweitens, unverhältnismäßig hohe Sozialabgaben. „Die seit Anfang des Jahres erneut deutlich gestiegenen Beiträge für die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung haben viele Nettoeinkommen geschmälert.“ Dürr fordert hier eine umfassende Steuer- und Abgabenreform, um die arbeitende Mitte zu entlasten.

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