Klimaschutz lässt sich mit Arbeitsplätzen und Wohlstand verbinden

“Es ist zu teuer, nicht auf Technologieoffenheit zu setzen“, stellt FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer klar. Er appelliert an die Politik, beim Klimaschutz auf Technik und Innovation zu setzen.

Wasserstoff
Technologieführerschaft sollte nicht verspielt werden
Wasserstoff hat großes Potential in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern. Doch bisher wird die effektive Nutzung politisch verhindert. Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung lässt weiter auf sich warten — die Entscheidung sollte eigentlich noch vor Weihnachten offiziell fallen. Nun wird das Frühjahr 2020 angestrebt. „Ohne eine Bewegung der Bundesregierung wird nichts passieren, denn die Vorteile Wasserstoffs bei der Verknüpfung der Sektoren, bei der Speicherung von Energie und beim Einsparen von CO2 lassen sich bisher wegen bürokratischer Hürden und regulatorische Diskriminierung kaum zu Geld machen — und bleiben deshalb ungenutzt“, kritisiert FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer.

Dabei sei die Sache ziemlich eindeutig: Es gibt weltweit über 1,3 Milliarden Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor, allein in Deutschland sind es über 40 Millionen. „Wer einen positiven Klimaeffekt erreichen möchte, kommt als Brückentechnologie an sogenannten ‚E-Fuels‘, also aus Wasserstoff und CO2 unter Verwendung von erneuerbaren Energien erzeugten synthetischen Kraftstoffen nicht vorbei“, schreibt Theurer. Er hat auch die Bremser ausgemacht.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Inhalt ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

Grüne wehren sich regelrecht gegen Umweltschutz

„Doch wie schon beim umweltschonenden CARE-Diesel, dem das Umweltbundesamt die Zulassung verwehrt hat, gehen grüne Ideologen in eine andere Richtung“, stellt Theurer fest. Höre man den Grünen im Bundestag zu, erkläre sich einiges: „Dort hat sich der ehemalige grüne Umweltminister Jürgen Trittin nicht entblödet, diejenigen als ‚vaterlandslose Gesellen‘ (!) zu bezeichnen, die ‚Deutschlands Energiesouveränität‘ untergraben. Das gibt einen tiefen Einblick in das Weltbild. Denn bisher ist Deutschland auf den Import von Energieträgern angewiesen, genau wie auf den Import unzähliger anderer Rohstoffe.“

Für Trittin jedoch solle Deutschland ein geschlossenes System sein, das seine Energie selbst herstellt. „Diese kleingeistige nationale Denke, die schon bei Donald Trump nicht klug ist, wirkt bezogen auf Deutschland völlig absurd“, schimpft das FDP-Präsidiumsmitglied. „Unser Wohlstand und unsere Lebenschancen beruhen auf der Eingliederung in einer arbeitsteiligen Weltwirtschaft und der Nutzung von Effizienzpotentialen, gerade mit unseren europäischen Nachbarn.“

Wasserstoff könne man mit Wasserkraft aus Norwegen, Offshore-Windenergie aus Schottland, geothermischer Energie aus Island oder Solarenergie aus Südeuropa, Nordafrika oder dem arabischen Raum herstellen, „während wir gegenwärtig nicht einmal den Stromtransport für den bestehenden Strombedarf innerhalb Deutschlands hinkriegen — die Leitungen fehlen, die Speichermöglichkeiten sowieso“, moniert er.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Inhalt ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

Zeit für die Gründung der Europäischen Wasserstoffunion

Jetzt sei der Zeitpunkt für die Gründung der Europäischen Wasserstoffunion. „Damit ließen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: kostengünstiger Solar- und Windstrom aus Süd-Europa und Makro-ökonomische Stabilisierung der Euro-Zone. Die Bundesregierung müsste dazu eine Initiative auf europäischer Ebene starten. Bisher schafft sie leider nicht einmal eine Wasserstoffstrategie für Deutschland.“