Frauenquote für Wahllisten würde Wirkung verfehlen
Eine Frauenquote für Wahllisten würde den Frauenanteil im Deutschen Bundestag nicht erhöhen. Vielmehr müsste die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestärkt werden.
Ob überhaupt eine Frauenquote im Bundestag mit „dem im Grundgesetz verbrieften Grundsatz der freien Wahl vereinbar ist, ist völlig unklar“, so Suding. Viele Befürworter stützen sich deshalb auf einen Prüfantrag. Doch generell würde im personalisierten Verhältniswahlrecht von Deutschland eine Quote keine Wirkung erzielen können.
Für Suding gibt es andere Möglichkeiten, um den Anteil von weiblichen Abgeordneten zu erhöhen. So könnte eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf die politische Teilhabe von Frauen stärken. Auch müssten Parteien ihre Arbeitsweise ändern. Nacht- und Wochenendsitzung seien für viele Frauen inakzeptabel, so Suding. Doch auch kleine Schritte können helfen. Viel sei schon für weibliche Politiker gewonnen, wenn Sitzungen gut vorbereitet und stringent geleitet werden. (bh)