Flüchtlinge medizinisch gut versorgen

FDP-Vize Marie-Agnes Strack-Zimmermann bemängelt die aktuelle Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und appelliert an Ärzte, sich freiwillig einzubringen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert eine bessere Gesundheitsversorgung für Asylsuchende
Die Flüchtlingsaufnahme überfordert die Behörden an vielen Stellen– unter anderem bei der Gesundheitsversorgung. Während die Politik um Lösungen ringt, sind viele Ehrenamtliche eingesprungen, um humanitäre Hilfe zu leisten. Die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigt sich von der Hilfsbereitschaft der Bürger gegenüber den Asylsuchenden positiv beeindruckt und ruft insbesondere Ärzte auf, sich freiwillig einzubringen.

„Es zeigt sich, dass diese große Herausforderung für unser Land als gesellschaftliche Aufgabe angenommen wird, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, betont die Freidemokratin. Ein wichtiger Baustein dafür sei, dass Flüchtlinge medizinisch gut versorgt würden. Der Koalitionsbeschluss von Union und SPD enthalte dazu allerdings nichts.

„Ich möchte deshalb an alle Ärzte appellieren, Flüchtlinge auch auf freiwilliger Basis zu behandeln. Der Bedarf hierfür ist enorm“, unterstreicht Strack-Zimmermann. Gleichzeitig seien Bund und Länder gefordert, die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen nach dem sogenannten Bremer Modell neu und unbürokratisch zu organisieren. „Nur so bekommen Flüchtlinge eine menschenwürdige medizinische Versorgung. Auf dem Bund-Länder-Gipfel am 24. September müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden“, fordert sie.

Hintergrund

Bisher müssen Flüchtlinge vor dem Besuch beim Mediziner einen Antrag bei der zuständigen Sozialbehörde stellen. Das Bremer Modell bedeutet, dass Flüchtlinge mit einer Karte der Krankenkassen einfach zum Arzt gehen können. Dies ist bisher nur in Bremen und Hamburg möglich. Die Kosten für die Behandlung übernimmt der Staat. (ch)