FDP Bayern soll Doppelspitze bekommen
Die bayerische FDP stellt sich personell neu auf. Der bisherige Landes- und Fraktionschef Martin Hagen will die Partei im Freistaat künftig in einer Doppelspitze führen – zusammen mit der Finanzpolitikerin Katja Hessel.
Martin Hagen und Katja Hessel haben am Montag ihre gemeinsame Kandidatur für den FDP-Landesvorsitz in Bayern bekanntgegeben. Sie bewerben sich auf dem Parteitag am 11. November darum, die FDP Bayern künftig erstmals in einer Doppelspitze zu führen. „Damit wollen wir unsere Partei angesichts der vor uns liegenden Herausforderungen breiter aufstellen“, erläuterte Hagen. Mit einer guten Mischung aus Ehrenamtlern und Abgeordneten wolle man am Wiederaufstieg der bayerischen FDP arbeiten. Außerdem solle die liberale Kernkompetenz der Steuer- und Finanzpolitik stärker in den Vordergrund rücken. Niemand verkörpere dieses Thema besser als Katja Hessel als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, so Hagen.
Schon zuvor hatte er in einem Interview mit der Abendzeitung skizziert, wie er die Bayern-FDP auch außerhalb des Parlaments im Gespräch halten will. Man habe „ja Erfahrung mit dieser Situation“, sagte er. Anders als zwischen 2013 bis 2017 habe man aber nun keine Phase, in der man weder im Landtag noch im Bundestag sei. „Das ist jetzt zum Glück anders, wir sind als bundespolitische Kraft wahrnehmbar“, machte Hagen deutlich.
Für den Wiederaufstieg der bayerischen FDP plant das designierte Vorsitzendenduo, den Weidener Stadtrat Christoph Skutella als neuen Generalsekretär vorzuschlagen. Der bisherige bayerische Generalsekretär und Bundestagsfraktionsvize Lukas Köhler soll ihr stellvertretender Landeschef werden. Man stehe „vor einer neuen Situation“, erklärte Hagen: Außerparlamentarische Opposition in Bayern, dennoch Regierungspartner im Bund. „Das sollte sich auch an der Spitze abbilden. Außerdem wollen wir die Vielfalt in unserer Partei nach außen sichtbarer machen. Wir haben viele tolle, kompetente Frauen in der Partei – die gehören in die erste Reihe“, so Hagen. Dies habe zu dem Gedanken der „breiteren Aufstellung“ geführt.
Mit Hessel wolle man zudem „die Kernkompetenz Finanzpolitik sichtbar“ machen. Die designierte Co-Landeschefin ergänzte, dass sie ihre Erfahrung als Regierungsmitglied in Land und Bund einbringen könne. Es gehe um die Bundestagswahl 2025, bei der Wahl 2021 hatten die Liberalen im Freistaat stolze 10,5 Prozent der Zweitstimmen eingefahren. Außerdem müsse man schon jetzt für die Landtagswahl in fünf Jahren „die Weichen stellen“. Für Hagen ist das auch einer der Gründe, weshalb er wieder für den Landesvorsitz kandidiert: „Ich möchte als landespolitisches Gesicht der bayerischen FDP präsent bleiben. Ich möchte das, was wir in den letzten fünf Jahren im Landtag an Know-how, an Kontakten und an Bekanntheit aufgebaut haben, weiter nutzen und pflegen. Damit wir bei der Landtagswahl 2028 nicht wieder bei null anfangen müssen.“