Es muss möglich sein, sich nach oben zu arbeiten
Am kommenden Wochenende soll Bijan Djir-Sarai zum Generalsekretär der Freien Demokraten gewählt werden. Seine Karriere in der FDP begann am Tag nach seiner Einbürgerung, als er den Mitgliedsantrag ausfüllte: „Ich habe diesem Land alles zu verdanken und wollte etwas zurückgeben.“
Am kommenden Wochenende findet der 73. Ordentliche Parteitag der Freien Demokraten statt. Dort soll der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai ins Amt gewählt werden. Im Gespräch mit den „Stuttgarter Nachrichten“ berichtete der gebürtige Iraner von seiner Bewunderung für den damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher: „Der Name des deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher war mir schon im Iran ein Begriff – ich wusste zwar damals nicht, in welcher Partei er war, aber die musste es dann sein.“ So begann seine Karriere in der FDP am Tag nach seiner Einbürgerung, als er den Mitgliedsantrag ausfüllte: „Ich habe diesem Land alles zu verdanken und wollte etwas zurückgeben.“
Der designierte FDP-Generalsekretär kam als Elfjähriger aus dem Iran nach Deutschland. Seine Eltern schickten ihn 1987 zu seinem Onkel nach Grevenbroich, um ihn vor dem Iran-Irak-Krieg in Sicherheit zu bringen. Im Gespräch mit den „Stuttgarter Nachrichten“ berichtete Djir-Sarai von seiner Bewunderung für den damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher: „Der Name des deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher war mir schon im Iran ein Begriff – ich wusste zwar damals nicht, in welcher Partei er war, aber die musste es dann sein.“
Auch der Grünen-Abgeordneten Cem Özdemir sei für Djir-Sarai ein großes Vorbild gewesen. Dieser habe ihm als Migrationskind gezeigt, dass er die Gesellschaft mitgestalten könne. Im Interview mit der ZEIT erklärte er: „Für meine Generation war Cem Özdemir der Held, als er auf einmal Bundestagsabgeordneter wurde. Das war ein starkes Signal: Wir sind nicht automatisch Verlierer und Außenseiter, sondern können es in diesem Land bis ganz nach oben schaffen.“ Daher ist für Djir-Sarai das liberale Aufstiegsversprechen ein wichtiges Anliegen. Denn eine Gesellschaft, in der sozialer Aufstieg nicht möglich sei, sei keine liberale, keine freiheitliche Gesellschaft, stellte er klar. Es dürfe nicht entscheidend sein wo jemand herkomme, oder wie wohlhabend das Elternhaus sei. „Der Fokus muss darauf liegen, was jemand aus seinem Leben machen möchte, wo er oder sie hin will. Der Schlüssel dafür ist Chancengleichheit von Kindesbeinen an.“
Menschen für Politik begeistern
Es sei wichtig das Signal an die Gesellschaft zu senden, dass Diversität und Vielfalt wichtig seien, betonte Djir-Sarai. Denn die Gesellschaft sei bunter geworden, betont er und macht klar, dass ihm Diversität in der Politik ein wichtiges Anliegen ist. „Das muss eine politische Partei abbilden.“
Djir-Sarai will sich zudem für eine moderne Parteistruktur einsetzen. Er will nicht, dass neue Mitglieder seine ersten Erfahrungen mit Parteiarbeit wiederholen. „Statt der Demokratie weltweit zum Sieg zu verhelfen, ging es im Ortsverein Grevenbroich erst einmal um Parkplatzmanagement und die Innenstadtverschönerung.“ Es schrecke Menschen vom politischen Engagement ab, wenn sie immer kommunal anfangen und sich quasi parteiintern erst einmal zu ihren Herzensthemen hocharbeiten müssten, so Djir-Sarai gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“. Für ihn ist klar: „Das will ich verändern.“
Der designierte FDP-Generalsekretär kündigte daher an, gemeinsam mit den FDP-Mitgliedern ein Leitbild „FDP 2030“ entwickeln zu wollen, dazu wie eine moderne, digitale und attraktive liberale Partei der Zukunft aussehen könnte. Das sei ein Projekt, „das ich dann als Generalsekretär – vorausgesetzt der Parteitag schenkt mir sein Vertrauen – umsetzen möchte.“ Damit verbunden seien eine Reihe von Maßnahmen. Er wolle tief in die Partei reinhören, „was für die Mitglieder relevant ist, wie sich die Mitglieder die Zukunft einer Partei vorstellen.“
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