Die FDP hat mit Djir-Sarai einen neuen Generalsekretär
Die Freien Demokraten haben einen neuen Generalsekretär: Bijan Djir-Sarai wurde mit 89 Prozent der Stimmen gewählt.
In seiner Bewerbungsrede stellte er klar: „Eine Partei, die solche Probleme und Herausforderungen wie in der Vergangenheit schultert, meistert auch die Herausforderungen der Zukunft.“ Er teilte persönliche Gedanken mit den Delegierten und blickte zurück auf die politisch schwierigen Zeiten der Außerparlamentarischen Opposition und den langen Weg auf die Regierungsbank: „Jetzt sind wir im Jahr 2022. Wir sind schon lange nicht mehr Teil der außerparlamentarischen Opposition, der APO. Wir sind nicht einmal mehr Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag.“ Auf diese Entwicklung könne die FDP sehr stolz sein, betonte er.
Djir-Sarai gab jedoch zu bedenken, dass eine Koalition keine Fusion sei und bei der nächsten Bundestagswahl nicht die Ampel sondern jede einzelne Partei auf dem Wahlzettel stehe. „Es wird also künftig die Aufgabe des Generalsekretärs und der gesamten Partei sein, deutlich zu machen, dass wir nicht Teil eines politischen Lagers sind, sondern selbstverständlich eine eigenständige politische Kraft der Mitte.“ Er werde „niemals, niemals, niemals“ ein zusätzlicher Regierungssprecher sein, stellte Djir-Sarai klar. „Meine Mission lautet: FDP. Eine erfolgreiche FDP.“
Modernes Deutschland braucht eine moderne FDP
Es sei entscheidend, dass sich die Freien Demokraten auch in Zeiten der Regierungsbeteiligung programmatisch und organisatorisch kontinuierlich weiterentwickelten. Der Erfolg der kommenden Jahre hänge von kompetenten Führungspersonal und einer lebendigen, attraktiven Parteistruktur ab. „Wir wollen Deutschland modernisieren, dann muss sich auch die FDP als Partei weiter modernisieren. Deswegen müssen wir in den nächsten Monaten und Jahren gemeinsam festlegen, wie eine moderne liberale Partei der Zukunft aussieht“, kündigte Djir-Sarai an.
Die Freien Demokraten müssten auf dem Land und in der Stadt attraktiv sein, für alte und junge Menschen, für Männer und Frauen, „egal ob mit Migrationshintergrund oder ohne“. Um weiter zu wachsen, moderner, digitaler und attraktiver zu werden, müssten jedoch weitere Maßnahmen folgen, unterstrich Djir-Sarai. „Ich bin mir sicher: Eine Partei, die modern, selbstkritisch, lösungsorientiert und vor allem empathisch ist, hat die schönste Zeit noch vor sich.“
Demokratie und Freiheit nie als selbstverständlich betrachten
Djir-Sarai sprach auch über seinen eigenen langen Weg: „Ich bin nicht in einer Demokratie zur Welt gekommen. Meine Kindheit in Iran war geprägt durch eine Diktatur und einen grauenhaften Krieg.“ Wer Krieg oder Unfreiheit erlebt habe, wisse Frieden und Freiheit umso mehr zu schätzen, betonte er. Er sei von seinen Eltern als Elfjähriger aus dem Iran nach Deutschland geschickt worden, um ihn vor dem Krieg dort in Sicherheit zu bringen.
Er sei der erste in seiner Familie gewesen, der 1998 an einer freien und demokratischen Wahl habe teilnehmen dürfen. „Für meine Kinder sind Demokratie und Freiheit selbstverständlich. Das finde ich auch gut so. Für mich werden Demokratie und Freiheit aber nie selbstverständlich sein.“ Er werde bei jeder Wahl seine Stimme abgeben. „Und, meine Damen und Herren, ich werde mich politisch und gesellschaftlich immer für Demokratie und Freiheit einsetzen und engagieren.“
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