Die Zukunftschancen unserer Kinder müssen unabhängig von ihrer Herkunft sein
Trotz immer größerer Fördersummen seien die Zukunftschancen unserer Kinder auch heutzutage noch nicht unabhängig von der Herkunft, kritisiert FDP-Familienpolitiker Aggelidis. „Wir wollen, dass sie faire Chancen bekommen und ihren Weg gehen — völlig losgelöst davon, in welchem Milieu sie aufwachsen.“ Um das zu erreichen, will die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag ein Kinderchancengeld einführen. Es bündelt digital und unkompliziert alle familienbezogenen Leistungen und schafft einen direkten Anspruch für die Kinder.
Das Kinderchancengeld ist eine individuelle und unbürokratische Förderung. Es basiert auf drei Säulen: dem Basisbetrag, dem Flexibetrag und dem Chancenpaket. Danach hat jedes Kind Anspruch auf einen Grundbetrag von 200 Euro (Basisbetrag). Der Flexibetrag ist abhängig vom elterlichen Einkommen. Der Höchstsatz beträgt 200 Euro und sinkt bis zu einem Elterneinkommen von 3.500 Euro stetig ab. Das Chancenpaket als dritte Säule beinhaltet alle nicht-materiellen Leistungen wie Schulessen, Schülerbeförderung, Nachhilfe, Betreuung und Hilfestellung bei Hausaufgaben, Sprach-/Leseförderung und Musikunterricht.
Vom Kinderchancengeld würden laut Familienpolitiker Aggelidis vor allem Familien mit mittlerem und niedrigem Einkommen profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt auch das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in einem Gutachten für die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag. Die Gesamtkosten beziffern sich demnach auf drei bis vier Milliarden Euro.
Das Zusammenleben in Familien hat sich verändert — also muss sich auch die Familienpolitik ändern, meinen die Freien Demokraten. Die FDP fordert einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel und eine Modernisierung der Familienpolitik. Das liberale Familienbild sei deutlich umfassender als das klassische „Vater-Mutter-Kind-Konzept“, sagt FDP-Vize Katja Suding. Es gebe unterschiedliche Lebensentwürfe, die die Politik nicht bewerten dürfe. Die Aufgabe sei vielmehr, die Realität zur Kenntnis zu nehmen, die immer vielfältiger wird, und dafür die nötige Unterstützung zu geben. „Da geht es um Paare, die gleichgeschlechtlich sind und Kinder adoptiert haben, da geht es auch darum, dass die Patchwork-Familien ihren Alltag organisiert bekommen. Es geht aber auch darum, dass es auch mehr als zwei Menschen geben kann, die Eltern für ein Kind sind“, erklärt Katja Suding.
Das Ziel der Liberalen ist eindeutig: Familien sollen in ihrer gesamten Vielfalt als Stützpfeiler der Gesellschaft wahrgenommen werden. Eine moderne Familienpolitik müsse das abbilden. Beispielsweise durch die Einführung der Verantwortungsgemeinschaft als Rechtsinstitut neben der Ehe. Familie sei dort, wo Menschen – egal in welcher Konstellation oder Form – generationenübergreifend, verbindlich und nachhaltig Verantwortung füreinander übernehmen. Und in einer Zeit, in der traditionelle Familienstrukturen gerade im Alter nicht immer tragen, wächst der Bedarf an neuen Formen gegenseitiger Absicherung – jenseits von Verwandtschaft oder Liebesbeziehungen.
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