Die Innovationskraft Deutschlands stärken
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger will mehr Technologieoffenheit für Deutschland. Ihre Zukunftsstrategie „Forschung und Innovation“ wurde jetzt vom Kabinett beschlossen.
„Technologieoffenheit muss das Prinzip unserer Politik sein, und deswegen ist es wichtig, dass wir es gesetzlich verankern“, sagte Stark-Watzinger. Mit der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation schaffe die Bundesregierung das Fundament, um Ressourcen zu bündeln und angesichts der Sparzwänge Prioritäten zu setzen. „Wir müssen Technologieführerschaft gerade bei Schlüsseltechnologien verteidigen und auch neu erringen. Dazu werden wir Innovation und Forschungstransfer vorantreiben. Und wir müssen dabei technologieoffen vorgehen, um Fortschritt zu beschleunigen und nicht zu bremsen“, so das FDP-Präsidiumsmitglied.
„Mehr Freude am Erfinden als am Verbieten – Technologieoffenheit und Innovation sichern Wohlstand und bringen uns ökologischen Zielen näher“, kommentierte FDP-Chef Christian Lindner den Beschluss des Kabinetts.
Unsere Technologieagenda ist missionsorientiert
Deutschland verfüge zwar über eine international anerkannte und exzellente Forschung, doch müsse das Potential an den Schnittstellen zwischen wissenschaftlichen Disziplinen sowie zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung gehoben werden – und zwar unter Beteiligung der Geisteswissenschaften. „Die Transferorientierung vieler Forschungseinrichtungen in Richtung Ausgründung, Anwendung und Verwertung sollte gesteigert“ werden, heißt es im Kabinetts-Beschluss.
„Unsere Technologieagenda ist missionsorientiert, ressortübergreifend und mit klar definierten Zielen – ein Novum; das kannte die alte Koalition, das kannte das CDU-geführte Haus nicht“, so Stark-Watzinger.
Mittelständische Unternehmen noch stärker in die Innovationsentwicklung einbeziehen
Angestrebt wird demnach erstens, eine ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Industrie und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen, zweitens Klimaschutz, Klimaanpassung, Ernährungssicherheit und die Bewahrung der Biodiversität voranzubringen, drittens den Gesundheitsschutz für alle zu verbessern, viertens die digitale und technologische Souveränität Deutschlands und Europas zu sichern und die Potentiale der Digitalisierung zu nutzen, fünftens den Weltraum und die Meere zu erforschen und nachhaltig zu nutzen und sechstens die gesellschaftliche Resilienz zu stärken.
Gezielt gestärkt werden soll auch die transatlantische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und Kanada. „Im Verhältnis zu China muss eine evidenzbasierte Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen“, heißt es. Dabei gelte es zu prüfen, ob Forschungsinhalte sensible Technologien umfassen und ob der Zugang zu Forschungsressourcen und Informationen auch für Forscher aus Deutschland und der EU in China gewährleistet sei. Außerdem will die Bundesregierung mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe noch stärker in die Innovationsentwicklung einbeziehen und auch zivilgesellschaftliche Organisationen stärker beteiligen.
Willkommenskultur für Innovationen
Schon zuvor hatte Stark-Watzinger bei der Vorstellung eines entsprechenden Präsidiumsbeschlusses erklärt: „Die Zeitenwende ist mehr als das Abfedern von Härten. Wir müssen die Zukunft gestalten. Es geht um Wohlstand, aber es geht auch um das Leben jedes Einzelnen.“ Um unser Land zukunftsfähig zu machen, sei es entscheidend, auf Wissenschaft, Forschung und neue Technologien zu setzen. „Deswegen wollen wir Chancen schaffen, da wo noch keine sind. Und wir wollen Chancen ergreifen, wo andere zögern“, so die Forschungsministerin in einem Statement zur Zukunftsstrategie.
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