Die Eurofighterin macht Eindruck
Der Europaparteitag der Freien Demokraten brachte eine Spitzenkandidatin und ein Wahlprogramm hervor. Ein Überblick über die Pressestimmen.
In der „Süddeutschen Zeitung“ schreibt Paul-Anton Krüger, dass FDP-Chef Christian Lindner die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag als Eurofighterin ins Rennen geschickt habe. Die 65-Jährige habe ihren Auftritt kaum abwarten können und entsprechend kämpferisch sei auch ihre Rede ausgefallen. „Strack-Zimmermann gibt den Freien Demokraten zumindest die Hoffnung, dass sie auch künftig im EU-Parlament über eine unüberhörbare Stimme verfügen“, resümiert Krüger.
Christine Dankbar traut in ihrem Beitrag für die „Frankfurter Rundschau“ Marie-Agnes Strack-Zimmermann einen Erfolg bei der Europawahl zu. „Strack-Zimmermann aber will erst so richtig anfangen in Europa. Das machte sie in ihrer Antrittsrede unmissverständlich klar, es werde ein harter Wahlkampf werden.“
„Kantig, der klaren Ansprache verpflichtet, so ist die 65-Jährige bundesweit vor allem seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine bekannt geworden“, schreibt Christoph Schult im „Spiegel“. „In der Partei gibt es die Hoffnung, sie könne auch Menschen für die FDP gewinnen, die den Liberalen bei einer Bundestagswahl eher fern stünden. Die aber diesmal, anders als vor fünf Jahren, die Kandidatin schätzen, auch und gerade wegen ihrer klaren Botschaften. Die Marke Strack-Zimmermann, der weibliche ‚Eurofighter‘, soll für die FDP in Europa ziehen. Am 9. Juni wird die Partei wissen, ob der Plan aufgegangen ist.“
„An Sonntagmittag argumentiert sie leidenschaftlich für eine fortgesetzte Hilfe Deutschlands und Europas für die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor“, so Volker Peterson für „n-tv“. „Wunder darf man nicht erwarten, wenn Strack-Zimmermann erstmal in Brüssel angekommen ist. Aber wenn sie europäische Themen auch nach der Wahl weiter so laut, deutlich und verständlich vorträgt, wäre schon viel gewonnen.“
Nachdem Strack-Zimmermann sich als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses einen Namen in der Bundespolitik gemacht habe, kämen ihr die Pläne der EU-Kommission und des EU-Parlaments entgegen, einen eigenen Verteidigungsausschuss ins Leben zu rufen. „Mit einer Aufwertung wäre er dann wie geschaffen für eine Persönlichkeit wie die deutsche FDP-Spitzenkandidatin“, schreibt Gregor Mayntz in der „Rheinischen Post“.