Deutliches Signal an Ankara senden
Alexander Graf Lambsdorff verlangt von Heiko Maas bei dessen Antrittsbesuch in der Türkei die klare Botschaft: Keine Annäherung, solange die Türkei ihren Kurs nicht ändert.
Noch immer sind sieben Deutsche sowie Zehntausende Türken aus politischen Gründen inhaftiert. Die hausgemachte Währungskrise könne kein Grund sein, Erdogan jetzt beizuspringen, betont Lambsdorff. Derartige Unterstützungen für einen Präsidenten, der sein Land selbst in die aktuelle Krise manövriert habe, seien absurd. Der Verfall der türkischen Währung Lira berge zudem keine Ansteckungsgefahr für die Weltwirtschaft. Zudem muss der Türkei klargemacht werden, dass sie keine Chancen auf einen EU-Beitritt hat. Das Ziel sollte zunächst ein Grundlagenvertrag sein.
Die Türkei ist seit 1999 offizieller Kandidat für einen Beitritt zur Europäischen Union. Die 2005 begonnenen Beitrittsgespräche liegen zurzeit auf Eis. Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei wurden mindestens 35 Deutsche aus politischen Gründen verhaftet, häufig wurde ihnen Terrorismus vorgeworfen.