Das Leuchtturmprojekt der Forschungs- und Innovationspolitik entsteht

Startschuss für die neue Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) des Bildungsministeriums: Das innovationspolitische Herzstück der Ampel-Koalition soll insbesondere kleine und mittlere Universitäten und Hochschulen und ihre regionalen Innovationsnetzwerke fördern.

Mensch mit Tablet, Laptop und Imac
Regionale Innovationsnetzwerke fördern: Das Ziel der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI)

Die neue Bundesregierung möchte die Umwandlung innovativer Ideen in marktfähige Produkte fördern. Eine neue Transfer-Agentur, das innovationspolitische Herzstück der Ampel-Koalition, entsteht. „Wir wollen helfen, die vielen guten Ideen und Forschungsleistungen, die gerade in kleinen und mittleren Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften entstehen, in Wirtschaft und Gesellschaft zu tragen und nachhaltig in den Regionen zu verankern“, sagte Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, als sie die Eckpunkte für die neue Innovationsagentur vorstellte  Das Ziel sei es, eine „schlanke und agile Innovationsagentur“ zu schaffen, die dezentral aufgestellt sein werde und nach Bedarf unterstützen könne. „Wir wollen neue Akteure ansprechen, Synergien heben und regionale Innovationsdynamiken befördern.“ DATI verfolgt dabei einen breit aufgestellten Ansatz, der „technologische und soziale Innovationen jedweder Art in Wirtschaft und Gesellschaft“ fördern soll.

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Leuchtturm-Projekt des Koalitionsvertrags umgesetzt

Staatssekretär Thomas Sattelberger erläuterte im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ was das Leuchtturm-Projekt DATI von bestehenden Förderprogrammen unterscheide: „Das ganze Verfahren vom Antrag über die Begutachtung bis zur Bewilligung wird zudem ein völlig anderes sein: agil, unbürokratisch, partizipativ.“ Das Ziel sei es, dass Regionen sich mit ihren Hochschulen das Thema forschungsbasierte Innovationen zu eigen machten, erklärte Sattelberger. „Wir möchten Menschen zusammenbringen, die gemeinsam Lösungen finden wollen. Und welche gemeinsamen Herausforderungen sie haben, das wissen nur die Akteure dieser Region.“ 

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Agentur mit frischem Denken, frischen Prozessen und Köpfen

„Wir wollten eine Agentur mit frischem Denken, frischen Prozessen und Köpfen. Damit war klar, dass wir sie nicht mit Legacy-Institutionen, wie etwa Industrieller Gemeinschaftsforschung, verheiraten dürfen. Wir streben weder traditionelle Mittelstands- noch Regionalförderung an, sondern wollen eine neue Kategorie schaffen: eine Region, die sich mit ihrer oder ihren Hochschulen das Thema forschungsbasierte Innovation zu eigen macht.“ 

Er stellt sich die Agentur als „schlanke Fregatte mit einem kleinen Cockpit“ vor. „Wahrscheinlich sitzen dort nur wenige Personen. Die Besatzung besteht aus einigen wenigen Dutzend hoch qualifizierten Prozessbegleitern, sogenannten Regionalcoaches.“ Die müssten zwei Dinge beherrschen: regionales Community Building und Innovationsprojekt-Coaching. Dazu werde es eine flexible Gruppe von ebenso hoch qualifizierten Freelancern geben, die die Atmungsprozesse der Agentur abfedern. So wie erfolglose Projekte nicht weiter gefördert werden, so müsse ein Ansturm Erfolg versprechender Projekte bewältigbar sein.

In Sachen Finanzierung geht er von einer „guten Mischung aus frischem Geld und Umwidmung vorhandener Programme“ aus. 2022 plane die Koalition „ganz realistisch“ mit knapp zwanzig Millionen für den Aufbau der Organisation. Ab 2023 werden dann jeweils aufwachsende dreistellige Millionenbeträge bereitstehen.