Brauchen nachhaltige Lösungen für Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft

Beim Tag der Industrie sprach Verkehrsminister Wissing über die Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft. Für ihn ist klar: Nur mit Digitalisierung und Technologieoffenheit kann die Mobilität an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden.

Volker Wissing auf dem TDI
Verkehrsminister Wissing sprach beim Tag der Industrie über die Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft. © Christian Kruppa

Beim Tag der Industrie sprach Wissing über die Herausforderung für die Mobilität der Zukunft. Diese bestehen für ihn vor allem darin, nachhaltige Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse von morgen zu entwickeln, „und zwar für alle: egal ob sie ein kleines oder großes Unternehmen führen, eine Familie haben, alt sind oder jung, auf dem Land leben oder in der Stadt.“ Die Voraussetzung dafür seien moderne, gut ausgebaute Verkehrswege. „Deshalb investieren wir weiter massiv in unsere Schienen und Straßen“, betonte Wissing.

Dafür seien allein für dieses Jahr bereits 19,5 Milliarden Euro vorgesehen. Priorität habe dabei der Schienenausbau. „Denn wenn wir mehr Personen- und Güterverkehr auf die Schiene bringen wollen, müssen wir die Kapazitäten weiter ausbauen“, so der FDP-Politiker.

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Ausbau der Ladeinfrastruktur konsequent vorantreiben

Ein wichtiger Hebel für das Verlagern von Verkehren auf die Schiene und Wasserstraße sei der Kombinierte Verkehr (KV), erklärte der Verkehrsminister. Das bereits bestehende Netz an KV-Terminals müsse jedoch digitaler und stärker automatisiert werden. „Damit werden sie als wichtiger Bestandteil der Logistikkette einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

Zusätzlich brauche es dingend nachhaltige Antriebsformen, um die Klimaziele im Verkehrsbereich zu erreichen. „Einer der Schlüssel hierfür ist die flächendeckende Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur – im öffentlichen, privaten und gewerblichen Bereich“, unterstrich der Verkehrsminister. Mithilfe des Masterplans Ladeinfrastruktur sollen die Rahmenbedingungen für einen schnellen Ausbau verbessert werden. Dabei werde die Politik auch eng mit Unternehmen zusammenarbeiten um den Ausbau konsequent voranzutreiben.

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Technologieoffenheit ist entscheidend

Zwar sei die Elektromobilität zum jetzigen Zeitpunkt eine der wichtigsten Säulen für mehr Klimafreundlichkeit, dennoch warb der Verkehrsminister für Technologieoffenheit. Deshalb sprach er sich auch erneut gegen ein Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 aus. Denn eine Universallösung, um Klimaziele zu erreichen, gebe es nicht. Es seien vielfältige Antriebe notwendig. „Deswegen müssen wir technologieoffen bleiben“, so Wissing. „Für verschiedene Anwendungen können unterschiedliche Antriebe und Verkehrsformen am besten geeignet sein. Es kommt also darauf an, jede Technologie so einzusetzen, dass sie optimal wirken kann“, so Wissing.

Besonders bei der Wasserstofftechnologie sieht Wissing großes Potenzial für schwere Fahrzeuge, wie etwa Busse und LKW, aber auch für Züge und dem Luft- und Seeverkehr. „Darüber hinaus setzen wir uns für einen Markthochlauf erneuerbarer Kraftstoffe ein, zum Beispiel von E-Fuels.“ Denn es geht darum, die Technologieführerschaft Deutschlands zu stärken und auszubauen.

Zu den digitalen Innovationen im Mobilitätsbereich gehören für Wissing auch das autonome Fahren. Mit der vom Bundesrat verabschiedeten Verordnung werde bereits der reguläre Einsatz von fahrerlosen Kraftfahrzeugen, dem sogenannten Level 4, ermöglicht. So baue Deutschland die Position als Innovationsstandort weiter aus. „Nun liegt es an der Wirtschaft, auf dieser Grundlage innovative Technik zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.“

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Daten sind Treiber für die Mobilität der Zukunft

Auch in der Datenökonomie sieht Wissing eine große Chance für den Verkehrsbereich, denn sie sind die Treiber der Digitalisierung. „Wenn wir Daten im Verkehrsbereich intensiver nutzen, können wir künftig effizienter, zielgerichteter und nachhaltiger unterwegs sein. Wir können zum Beispiel Verkehre besser miteinander kombinieren, die Mobilitätsangebote passgenau auf unsere Bedürfnisse zuschneiden und damit Staus vermeiden“, erklärte der FDP-Politiker in seiner Rede. Das Ziel sei daher mehr und bessere Daten einfacher zugänglich und rechtssicher nutzbar zu machen.

Mithilfe des „Mobility Data Space“ und der Mobilithek, die Mobilitätsdaten und Verkehrs- und Reiseinformationen zentral zugänglich macht, entsteht ein großer Datenschatz, auf dessen Grundlage smarte, innovative Geschäftsmodelle entwickelt werden können.

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Zügiger Ausbau der digitalen Infrastruktur

Deshalb brauche es einen zügigen Ausbau der digitalen Infrastruktur. Dazu soll noch im Sommer die Gigabitstrategie des BMDV verabschiedet werden. „Sie ist unser Fahrplan dafür, wie wir bis 2030 Glasfaser bis ins Haus bekommen und den neuesten Mobilfunkstandard überall dort, wo Menschen leben, arbeiten, unterwegs sind – und sich digital informieren wollen.“

Mithilfe der Digitalstrategie sollen zudem alle digitalpolitischen Schwerpunkte und Ziele aller Ministerien zusammengeführt werden. „Wir gehen strukturiert vor und definieren Hebelprojekte, die Voraussetzung für einen umfassenden Digitalisierungsschub sind, darunter: der Netzausbau und eine bessere Verfügbarkeit von Daten, das Bereitstellen digitaler Identitäten und einheitliche Rahmenbedingungen und Standards.“

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