Aufweichung der Schuldenkriterien ist das völlig falsche Signal
Laut Medienberichten will die EU-Kommission die Schuldenkriterien für die Staaten der Eurozone noch weiter auflösen. Die Freien Demokraten sind alarmiert.
„Sollte die Defizitquote nicht mehr von jedem Land, sondern als europaweite Gesamtzahl ermittelt werden, wäre das das Ende der finanziellen Eigenverantwortung der EU-Mitgliedstaaten“, reagiert Dürr auf entsprechende Berichte. Demnach strebt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an, dass das Defizitkriterium künftig vor allem als europaweite Gesamtzahl ermittelt wird. Es käme dann deutlich weniger darauf an, dass jeder Mitgliedstaat sein Haushaltsdefizit — wie im Stabilitätspakt festgehalten — unter die Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drückt, sondern die Eurozone als Ganzes.
„Europa braucht aber keine neuen Anreize für mehr Schulden, sondern mehr Reformen“, mahnt Dürr. Die Freien Demokraten bleiben dabei, dass es in der EU keine wie auch immer geartete Vergemeinschaftung von Schulden geben darf: „Vielmehr müssen die Mitgliedstaaten selbst die Kraft aufbringen, Reformen anzupacken und den eigenen Haushalt zu konsolidieren. Nur so kann die Gefahr gebannt werden, dass die Währungsunion zu einer dauerhaften Transferunion zulasten der Steuerzahler wird.“ (ph)