Trumps Präsidentschaft verändert die internationale Ordnung
Eine national-konservative Wende, internationale Irritation und ein selbstzentrierter Regierungsstil - seit einem Jahr ist US-Präsident Donald Trump im Amt. Alexander Graf Lambsdorff zieht Bilanz.
„Die Europäische Union muss mit einer Stimme sprechen und sich stärker als bisher für Multilateralismus, freien Handel und eine wertebasierte internationale Ordnung einsetzen“, lautet sein Rezept. Wo die US-Regierung sich zurückziehe und die internationale Ordnung schwäche, müssten Deutschland und Europa Verantwortung übernehmen – ob in der UNESCO, im Klimaschutz oder der Handelspolitik.“ Europa müsse zum Produzenten von Stabilität werden. Zugleich warnt Lambsdorff davor, die berechtigte Kritik an Trump in Antiamerikanismus umschlagen zu lassen. Das würde den vielfältigen und tiefgehenden Beziehungen der beiden Länder nicht gerecht werden. „Ob in Wirtschaft und Handel, Kultur, Forschung, Medizin, Bildung oder einfach im Privaten: Deutsche und Amerikaner begegnen sich jeden Tag tausendfach zum gegenseitigen Vorteil“, erinnert er daran, dass die Freundschaft zu den USA weit über das hinausgeht, was eine Regierung, was ein Präsident tut. „Das darf und wird Trumps Präsidentschaft nicht verändern.“ (ph)