Schweigen zum völkerrechtswidrigen Einmarsch ist ohrenbetäubend
Nach dem Einmarsch türkischer Truppen in das Kurdengebiet Afrin warten die Freien Demokraten noch immer auf eine klare Position der Regierung. Deren Schweigen sei ohrenbetäubend, so Christian Lindner.
Für ihn stelle sich angesichts des Schweigens der Bundesregierung die Frage, ob es für die Freilassung deutscher Journalisten wie jüngst des Welt-Korrespondenten Deniz Yücel möglicherweise „ein Entgegenkommen“ Berlins gegeben habe. Das türkische Vorgehen könne von deutscher Seite nicht „widerspruchlos“ hingenommen werden. „Das kann nicht sein, das darf nicht sein.“ Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan arbeite auf eine „autoritäre Präsidialdiktatur“ in seinem Land hin. „Wir halten es für erforderlich, dass sich die Regierung in der gebotenen Klarheit dazu artikuliert.“ Dann müsse auch im westlichen Bündnis das Gepräch mit dem NATO-Partner Türkei gesucht werden: „Hier muss der gleiche rechtsstaatliche Standard an die Türkei gelegt werden, wie an jedes andere NATO-Mitglied, wie an jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft.“