Modernisierung ist dringend angesagt
Mit Blick auf die Gespräche zwischen Union und SPD warnen die Freien Demokraten vor einem "Weiter-so" der Kanzlerin. Dies reiche nicht, so Michael Theurer. "Modernisierung ist angesagt."
FDP-Generalsekretärin Nicola Beer schließt sich dem an. Deutschland müsse endlich bei Bildung, Digitalisierung, Technologie, Neujustierung der Europapolitik, Steuerung der Einwanderung und Entlastung der Bürger auf moderne Lösungen setzen. „Hier war die Union während der Sondierungsgespräche erschreckend ambitionslos“, bemängelt sie gegenüber dem Handelsblatt. „In den Gesprächen mit der Union war nicht erkennbar, wohin Frau Merkel und ihre Partei das Land führen wollen.“ Auch FDP-Chef Christian Lindner kritisiert den Ansatz der Kanzlerin in den gescheiterten Jamaika-Sondierungen. „Frau Merkel setzte nach zwölf Jahren auf Kontinuität“, erklärt Lindner im Interview mit der WirtschaftsWoche.
Die Freien Demokraten hätten die Sondierungsgespräche „aufgrund einer fehlenden Gesamtidee und einem Mangel an Trendwenden beendet“, bekräftigt FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Dies bedeutet für ihn aber nicht, dass es zwangsläufig zu einer Neuauflage der Großen Koalition kommen müsste. „Wir würden einzelne Themenbereiche – in einer Minderheitsregierung – sehr wohl konstruktiv begleiten“, hebt er hervor. Der FDP-Vize ist überzeugt: „Für unsere Demokratie hätte eine stark sach- und themenorientierte Debatte gleichzeitig eine belebende Wirkung.“ (ch)