FDP fordert staatliche Bildungs- und Betreuungsgarantie

Die FDP-Bundestagsfraktion fordert eine staatliche Garantie für die Bildung und Betreuung von Kindern. Erneute flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas dürften sich nicht wiederholen.

Kinder vor Schule
Wie wird der Schulbetrieb nach den Sommerferien weitergehen?
Die FDP-Bundestagsfraktion fordert vor dem Hintergrund der Bildungswoche im Deutschen Bundestag eine staatliche Garantie für die Bildung und Betreuung von Kindern. „Das Recht auf Bildung muss mit einer staatlichen Verpflichtung zur Betreuung und Beschulung von Kindern und Jugendlichen einhergehen“, heißt es im Antrag der FDP-Fraktion. Erneute flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas müssten auf jeden Fall vermieden werden. „Die Erinnerungen an das Unterrichtschaos zu Beginn der Corona-Krise stecken vielen Kindern und Eltern noch in den Knochen. Wochenlang hat der Staat sie damals im Stich gelassen“, so FDP-Vize Katja Suding. Sie fordert: „Es muss einen Konsens geben in diesem Land und zwar über alle staatlichen Ebenen hinweg, dass sich dieses Staatsversagen, was wir da erlebt haben, nicht wiederholen darf.“

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Die Bildungswoche im Deutschen Bundestag ist Höhepunkt einer Aktion, die bereits seit Monaten läuft. Für die Freien Demokraten ist klar, dass Bildung der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben ist. „Nur dann kann man seine Ziele und Wünsche auch wirklich verwirklichen“, betont Suding. Bildung sei dementsprechend die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland, weshalb die Freien Demokraten eine grundlegende Modernisierung des Bildungssystems zum Mondfahrtprojekt machen wollen.

FDP-Fraktionsvize Katja Suding fordert den Staat dazu auf, „ein handfestes politisches Versprechen“ zur Bildungs- und Betreuungsgarantie der Kinder zu geben, auf dass sich Schüler und Eltern verlassen können. Der Zugang zu Bildung und Betreuung müsse jederzeit garantiert sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel müsse hierzu „besser heute als morgen“ einen Konsens mit Ländern und Kommunen herstellen, damit er „auch tatsächlich als handfestes politisches Versprechen verankert werden kann“, fordert Suding. Denn ein solches „Staatsversagen“, wie das Unterrichtschaos zu Beginn der Corona-Krise, dürfe sich nicht wiederholen.

Daher heißt es im Antrag konkret: „Wenn Schulunterricht vor Ort vereinzelt und zeitweise nicht möglich ist, muss reibungsfrei auf digitalen Unterricht von zu Hause ausgewichen werden können.“ Der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschlands Schulen und Haushalten sei insofern ein zentraler Bestandteil einer solchen staatlichen Bildungsgarantie. Die Bundesregierung und die Länder müssten sich jetzt auf gemeinsame Standards verständigen.

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Die Freien Demokraten denken Bildung auch auf europäischer Ebene: Eine European Digital University als grenzüberschreitende Institution soll den Grundstein europäischer Identität legen. So könnten ortsungebunden hochwertige Angebote im Bereich der Lehre und der akademischen Fortbildung gemacht werden, erklärt Suding. Jeder einzelne EU-Bürger, unabhängig von der persönlichen Situation und der sozialen und geografischen Lage, soll da die Möglichkeit haben, hochwertige Angebote wahrzunehmen. „Für uns ist es einfach ganz wichtig, dass wir auch Grenzen der Bildungsmobilität abbauen“, verdeutlicht die Bildungsexpertin das Vorhaben der FDP. 

Neben den aktuellen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, sind weitere gesellschaftliche Herausforderungen wie die Klimakrise immer noch aktuell. Für Sudinng ist klar: Um hier weiterzukommen, brauchen wir „fitte Leute“, die im Bereich MINT, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik, gut ausgebildet sind. Die FDP-Fraktion fordert deswegen eine MINT-Offensive im deutschen Bildungssystem. „Wir wollen schon in den Kitas anfangen, die Kinder für das Thema MINT zu begeistern“, so Suding.

Gleichzeitig sei den Freien Demokraten wichtig, dass vor allem auch die Mädchen und jungen Frauen für die MINT-Bereiche begeistert werden. „Wir wünschen uns auch, dass die Kids heute im Schulunterricht viel experimenteller an dieses Thema herangehen. Mit sogenannten Maker Spaces wollen wir eben das handlungsorientierte und experimentelle Lernen ermöglichen“, erläutert die Bildungspolitikerin. Um das zu erreichen, sei es wichtig, Kooperationen mit außerschulischen MINT-Initiativen und Trägern herzustellen.