Widerspruchslösung ist Deformation der Selbstbestimmung
Christian Lindner positioniert sich klar in der Debatte um die Organspende. Für ihn stellt die umstrittene Widerspruchslösung eine Deformation der Selbstbestimmung dar.
Auch Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hat Spahns Vorschlag mit Verweis auf den massiven Eingriff in die Freiheit des Einzelnen zurückgewiesen. Als Gegenvorschlag brachte Garg die Entscheidungslösung ins Spiel. Jeder müsse dann beim Behördengang erklären, ob er ein Organspender sein wolle oder nicht. Garg sprach von einer verpflichtenden Entscheidungslösung, die bisher so nicht existiert. Auch FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer verwies auf diese Möglichkeit.
Spahn plädiert für die Widerspruchslösung mit Einspruchsrecht. Bei diesem werden bei fehlendem Widerspruch noch Angehörige befragt. Diese Form findet Anwendung in Belgien, Finnland, Litauen und Norwegen. In Deutschland ist die Organspende nur dann möglich, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten aktiv einer Organspende zugestimmt hat.