Vertrauen in Impfkampagne nicht weiter verspielen

Die Entscheidung, AstraZeneca nur noch an Menschen über 60 Jahre zu verimpfen, ist ein weiterer Rückschlag. Dieser Impfstoff sollte nun in der Breite für alle Freiwilligen ohne Impfreihenfolge zugänglich gemacht werden, fordert Christian Lindner.

Corona,Impfung
Das Impfgesetz sollte im Parlament beschlossen werden.
Die Entscheidung, den AstraZeneca-Impfstoff nur noch an Menschen über 60 Jahre zu verimpfen, ist ein weiterer Rückschlag für die ohnehin derzeit stark kritisierte Impfkampagne der Bundesregierung. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen. FDP-Chef Christian Lindner sieht die Impfung als „wichtiges Signal“ und fordert: „Dieser Impfstoff sollte nun in der Breite für alle Freiwilligen ohne Impfreihenfolge zugänglich gemacht werden, um Tempo zu gewinnen.“ FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus verlangt mehr Transparenz bei der Auswertung der gesammelten Daten der Nebenwirkungen des Impfstoffes, um einen weiteren Vertrauensverlust der Bürger zu verhindern. Es müsse klarer kommuniziert werden, dass der Impfstoff für über 60-Jährige einen hocheffizienten Schutz bietet.

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FDP fordert Aufklärungskampagne gegen Verunsicherung bei AstraZeneca

Sie warnt, man dürfe keine weitere Zeit beim Impfen verlieren, jeder Impftermin müsse genutzt werden und für die unter 60-Jährigen ein Ersatzimpfstoff gefunden werden.

Auch FDP-Gesundheitsexperte und Medizinprofessor Andrew Ullmann fordert jetzt eine umfassende Aufklärungskampagne von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Die Bundesregierung steht jetzt am Wendepunkt ihrer Corona-Impfkampagne“, so der Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss. Gleichzeitig fordert auch Ullmann mehr Transparenz und eine informativere und zielführendere Aufklärungskampagne.

Jüngere Menschen haben derweil weiterhin die Möglichkeit sich nach Absprache mit einem Arzt und unter Abwägung der Risiken mit AstraZeneca impfen zu lassen. Laut Ullman ist das „eine gute Entscheidung, um die Impfkampagne gut und sicher weiterzuführen“. Der FDP-Gesundheitspolitiker stellt die Wirksamkeit des Impfstoffes AstraZeneca nicht in Frage, fordert aber mehr Transparenz bei den Risiken für Frauen unter 60 Jahren. Er mahnt, dass die nächsten Wochen über Erfolg und Misserfolg der Impfkampagne der Bundesregierung entscheiden werden.

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Wir brauchen endlich ein nationales Impfportal

Aschenberg-Dugnus erklärt anlässlich der jüngst gestarteten Einbindung der Hausärzte in die Impfkampagne, dass als nächster Schritt „schnellstmöglich alle niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte in den Impfprozess eingebunden werden.“ So könne der schleppende Impffortschritt erheblich beschleunigt werden, ist die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion überzeugt.

Auch wenn die Einbeziehung der Hausärzte zweifellos ein Fortschritt sei, tröste das nicht über die Folgen des Missmanagements der Bundesregierung in der Pandemie-Bekämpfung hinweg. „Noch immer ist zu wenig Impfstoff vorhanden. Zudem ist weiterhin unklar, wie die Verteilung in den Ländern organisiert werden soll. Es fehlt auch ein Überblick, wo und wieviel Impfstoff noch vorhanden ist“, zählt Aschenberg-Dugnus die weiterhin offenen Baustellen der aktuellen Pandemiepolitik auf. Angesichts dieser Herausforderungen plädiert sie für das von der FDP-Fraktion bereits geforderte nationale Impfportal. „Ziel muss es sein, dass sowohl die jetzt zur Verfügung stehenden Impfstoffe als auch künftige Mengen schnellstmöglich verimpft werden können. Wir müssen den Menschen endlich Planungssicherheit wiedergeben und einen Weg aus der Krise aufzeigen“, so die Gesundheitspolitikerin.

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