Niedersachsen nominiert Dürr für FDP-Vorsitz
Die FDP Niedersachsen hat auf ihrem Parteitag in Celle die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Landesverband nominierte Christian Dürr für den Posten des FDP-Bundesvorsitzenden.

Der FDP-Landesverband Niedersachsen versammelte sich am vergangenen Wochenende in Celle zu einem zweitägigen Parteitag. Im Vorfeld hielt der Landesvorstand eine Sitzung ab, bei der Christian Dürr als neuer Bundesvorsitzender der FDP nominiert wurde.
Der Landesvorsitzende Konstantin Kuhle sagte: „Mit Christian Dürr nominiert die FDP Niedersachsen einen profilierten Landes- und Bundespolitiker. Er ist in der FDP und in Niedersachsen fest verwurzelt und verfügt sowohl als früherer Fraktionsvorsitzender im Landtag als auch im Bundestag über wichtige Erfahrungen, die ihm bei der Neuaufstellung der Partei helfen werden.“ Am 16. und 17. Mai werden die Freien Demokraten dann auf ihrem Bundesparteitag in Berlin einen neuen Vorstand wählen.
Dürr will eine programmatische Erneuerung wagen
Auf dem Landesparteitag in Celle machte Dürr deutlich, worauf es jetzt ankommt: „Ich glaube, dass die FDP für die richtigen Grundsätze und Leitlinien steht. Trotzdem müssen wir eine programmatische Erneuerung wagen“. Für den Neustart brauche es „jede und jeden“ – insbesondere auch starke FDP-Jugendorganisationen. Es gehe darum, die Vision der Freien Demokraten in die Öffentlichkeit zu tragen: „Wir sind als Mitte der Gesellschaft einzigartig. Ich bin überzeugt, dass Millionen von Menschen in Deutschland die Grundsätze der Freien Demokraten teilen – die müssen wir wieder ansprechen. Wir wollen daran arbeiten, dass unser Land eine großartige Zukunft hat.“
Konstantin Kuhle unterstrich in seiner Rede, dass bereits die konstituierende Sitzung des Deutschen Bundestags gezeigt habe, wie sehr die liberale Stimme fehle: „Wer die konstituierende Sitzung des 21. Deutschen Bundestages verfolgt hat, wird feststellen, dass die liberale Stimme aus der Mitte schon jetzt schmerzlich vermisst wird.“ Der stellvertretende Landesvorsitzende und Europaabgeordnete Jan-Christoph Oetjen sah das ähnlich: „Ich bin überzeugt, dass es einer liberale Partei in Deutschland bedarf. Die gegenwärtigen Geschehnisse in Berlin zeigen das eindrücklich.“ Oetjen betonte die Notwendigkeit einer politischen Kraft, die wirtschaftliche Vernunft und bürgerliche Freiheit gleichermaßen anspricht.
Den Blick nach vorne richten
Die Aufarbeitung des FDP-Wahlergebnisses werde Zeit in Anspruch nehmen, führte Kuhle weiter aus. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass die Partei mit einem Neustart und dank starker Mitglieder – stolze 6500 Mitglieder zählt der Landesverband – bei der Kommunalwahl in Niedersachsen 2026 ein gutes Ergebnis erzielen könne. Dies würde den Freien Demokraten die Chance eröffnen, bei der Landtagswahl 2027 wieder in das niedersächsische Parlament einzuziehen.
„Heute ist der Moment, in dem wir den Blick nach vorne richten, damit die FDP Niedersachsen wieder erfolgreich wird“, schloss Oetjen.