Kitas öffnen, Eltern unterstützen
„Die Bekämpfung des Virus darf nicht einseitig zu Lasten von Kindern und Eltern gehen.“ Kinder brauchten den Kontakt zu Gleichaltrigen. Sie fielen sonst in ihrer Entwicklung zurück. Für Mütter und Väter sei die Kleinkindbetreuung neben dem Homeoffice enorm herausfordernd. Sie brauchten hier Entlastung. „Ohne Kita-Öffnung werden wir auch wirtschaftlich nicht wieder auf die Beine kommen“, warnt Lindner.
Leider sei wertvolle Zeit vertan worden, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „die Kita-Öffnung ausgebremst hat“. Schon in der vorvergangenen Woche hätten Bund und Länder die Öffnung vorbereiten können. „Konzepte lagen auf dem Tisch, deren Beratung aber wurde vertagt.“ Die FDP machte im Bundestag konkrete Vorschläge. „Dazu zählen zeitversetzte Betreuung, Hygienestandards, Schnelltests für Mitarbeiter und eine wissenschaftliche Klärung der Frage, welches Ansteckungsrisiko von kleinen Kindern überhaupt ausgeht“, so Lindner.
Dafür, dass auch die Kitas Schritt für Schritt und mit klaren Konzepten wieder für mehr Kinder öffnen, hat sich auch NRW-Familienminister Joachim Stamp bundesweit intensiv in den letzten Wochen eingesetzt. Er hat einen Plan vorgelegt, der dafür sorgt, dass Kinder schrittweise wieder an frühkindlicher Bildung teilnehmen können und Familien etwas Entlastung erfahren. Der Vize-Ministerpräsident kritisierte die Bundesregierung. Die Familienminister der Bundesländer hätten bereits in der vergangenen Woche einstimmig ein Kita-Öffnungskonzept vorgelegt. Das Kanzleramt habe das Papier zunächst nur zur Kenntnis genommen. Dadurch habe man „eine ganze Woche verloren“. Das sei ein falsches Signal vom Bundeskanzleramt“ gewesen, so Stamp.