Heft des Handelns in die Hand nehmen

FDP-Chef Christian Lindner begreift den Bruch der Ampel als Chance für Deutschland. Es sei an der Zeit, dass Deutschland „sich wieder daran erinnert, was seine Stärke ausmacht“.

Christian Lindner SZ Wirtschaftsgipfel
FDP-Chef Christian Lindner beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung.

„Ein Jahrzehnt verlorene Wettbewerbsfähigkeit verbindet sich mit einer konjunkturellen Belastung und mit einem beschleunigten Strukturwandel“, fasste Lindner die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland beim „Süddeutsche Zeitung Wirtschaftsgipfel“ zusammen. „Es ist das geringe Produktivitätswachstum in Deutschland, weil wir Kreativität und die Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko durch ein immer feiner gewebtes bürokratisches Gespinst gelähmt haben.“

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Rückbesinnung auf Eigenverantwortung

Im Interview mit dem „RTL Nachtjournal“ kritisierte er: „Wir haben an mancher Stelle uns eine gewisse Trägheit angewöhnt. Politik will mit Schulden regieren, weil sie vor notwendigen Entscheidungen steht.“ Er ist überzeugt, dass der Lebensstandard hierzulande nur gesichert werden könne, „wenn wir anknüpfen an unsere marktwirtschaftlichen Tugenden und auch die individuelle Leistungsbereitschaft“.

Deutschland brauche „wieder eine Besinnung auf die Eigenverantwortung“, so Lindner. „Wir müssen die Bereitschaft zu unternehmerischem Risiko und Leistungsbereitschaft wieder neu mobilisieren.“

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Null Bock auf Null-Bock-Gesellschaft

Für den FDP-Chef ist klar: „Mit Null Bock werden wir Wohlstand nicht sichern.“ Die Bürgerinnen und Bürger stünden bei der Wahl am 23. Februar 2025 vor der Entscheidung, was für eine Gesellschaft sie sein wollten: „Eine Null-Bock-Gesellschaft oder ein Land, das sich wieder daran erinnert, was seine Stärke ausmacht.“

Er ist sich sicher, woher die Stärke Deutschlands kam und auch wieder kommen wird: „Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft, die Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko und die Zuversicht, dass wir nicht Objekte schicksalhafter Entwicklungen sind, sondern dass wir selbst das Heft des Handelns in unseren Händen halten“.

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Momentum für die Freien Demokraten

„Ich merke auch das Momentum“, sagte Lindner mit Blick auf den Bundestagswahlkampf. „Viele Bürgerinnen und Bürger sagen: Endlich, ich kann die FDP wieder erkennen mit ihrem Mut, mit ihrer Freiheitsliebe, mit ihrer Weltoffenheit.“ Er rechnet mit einem zweistelligen Ergebnis für die Freien Demokraten.

CDU-Chef Friedrich Merz werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der nächste Bundeskanzler sein, konstatierte der FDP-Chef. „Die Frage ist aber: Mit wem wird der Bundeskanzler Merz regieren? Schwarz-rot, schwarzgrün? Das ist doch alles Ampel-Light“, so Lindner beim Wirtschaftsgipfel der SZ. Die CDU sei ein politisches Chamäleon, meint Lindner. „Die nimmt immer die Farbe ihrer Koalitionspartner an. Und deshalb werbe ich dafür, dass eine starke FDP den Unterschied bei der Regierungsbildung machen kann.“