Forderung: EU-afrikanischen und innerafrikanischen Handel massiv vorantreiben

Wir dürfen Afrika, einschließlich Vorderasien, aber auch Lateinamerika, als aufstrebende Kontinente nicht Ländern wie Russland oder China überlassen. Wir setzen uns dafür ein, dass Europa die Afrikanische Union bei der Umsetzung ihrer Visionen zur Agenda 2063 und einer Freihandelszone (AfCFTA) unterstützt. Außerdem braucht die EU mehr Handels- und Investitionsabkommen mit den Staaten Afrikas, um die Exportchancen und Importe von Rohstoffen und Energie zu erhöhen. Wir wollen kulturelle Überzeugungskraft entfalten, indem wir Austauschprogramme wie Erasmus+ massiv mit dem Fokus auf Länder des Globalen Südens ausweiten und neue Plattformen des intensiven Kunst-, Kultur-, Bildungs- und Forschungsaustauschs schaffen, um voneinander zu lernen. Hierzu gehört eine Umgestaltung der Wertschöpfung afrikanischer Produkte und die kritische Prüfung eigener potenziell schädigender Handelspolitik sowie intensive Investitionen in Potenzialthemen, wie etwa KI, Digitali-sierung und Erneuerbare Energien. Wir Freie Demokraten wollen die gemeinsame Strategie Afrika-EU anpassen und eine stärkere Zusammenarbeit in den Feldern des digitalen Wandels, des nachhaltigen Wachstums und der Beschäftigung. Europa hat ein strategisches Interesse, den afrikanischen Kontinent nicht Russland und China zu überlassen, sondern den Westen als verlässlichen Partner zu etablieren. Deshalb muss die EU ihren Partnern auf dem afrikanischen Kontinent endlich auf Augenhöhe begegnen. Wir unterstützen, dass die Partnerschaft mit der Afrikanischen Union (AU) im Februar 2022 erneuert wurde. Die großen globalen Herausforderungen wie Frieden und Sicherheit, Klimawandel, Erhalt der Biodiversität und Fragen der Migration können nur mit den afrikanischen Staaten und unter Einbezug regionaler Organisationen wie ECOWAS gemeinsam angepackt werden. Wir setzen uns auch ausdrücklich für eine höhere Wertschöpfung und die Unterstützung beim Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse in Afrika ein und befürworten die Zulassung von Vorprodukten aus Afrika für Exporte in die EU.

(Auszug aus dem Programm der FDP zur Europawahl 2024)