Das Deutschlandticket wird ein Multitalent
Das Deutschlandticket kommt – und es wird ein Multitalent. "Es stärkt die klimafreundliche Mobilität und wir erhöhen die Attraktivität von Schiene und ÖPNV", sagte Volker Wissing bei der Einbringung des Gesetzes in den Bundestag.
Vergangene Woche hat das Bundeskabinett den Weg für das bundesweite 49-Euro-Ticket frei gemacht. Nun hat der Bundestag den entsprechenden Gesetzentwurf von Verkehrsminister Dr. Volker Wissing beraten. Das Nahverkehrs-Ticket soll zum 1. Mai starten und als monatlich kündbares Abo erhältlich sein. Wissing sprach von einem großen Kraftakt. Kein Wunder: Das Ticket vereinfacht die Tarifstrukturen und macht den öffentlichen Nahverkehr gerade im ländlichen Raum attraktiver.
Bei der Einbringung des Gesetzesentwurfs bekräftigte er: „Wir entlasten Bürgerinnen und Bürger. Wir modernisieren und digitalisieren. Wir vernetzen und wir schaffen den Einstieg in einen intermodalen Verkehr, der digital gesteuert sein wird. Und das ist ein echter Fortschritt für unser Land.“
Wissing wirbt für digitales Ticket
Er warb zugleich für die elektronische Form des Tickets. Ein digitales Ticket bedeute nicht, dass man immer ein Handy brauche, sagte das FDP-Präsidiumsmitglied bei der ersten Lesung des Finanzierungsgesetzes im Bundestag: „Wir brauchen in Deutschland kein Sparbuch, um Geld abzuheben. Und wir brauchen kein Papierticket, um Bus oder Bahn zu fahren“, sagte Wissing.
Der Minister wies zudem Einwände zurück, das Ticket sei nicht vorteilhaft genug für Menschen in ländlichen Regionen. Da die Fahrpreise auf dem Land höher sind, sei dort auch die Entlastungswirkung durch das Ticket deutlich höher als in den Ballungsräumen, erklärte der Minister.
Ein Vorbild für Europa
Er wies überdies auf die „inspirierende“ Wirkung des Tickets auf die Nachbarländer hin: Frankreich habe erklärt, nach dem Modell des Deutschland-Tickets ein Frankreich-weit gültiges ÖPNV-Ticket einführen zu wollen. „Wir leisten mit unserer Innovation auch einen Beitrag, dass wir in Gesamteuropa vorankommen, auch bei ÖPNV-Strukturen“, so Wissing.
Er erinnerte daran, dass es nicht einmal ein Jahr her sei, dass das 9-Euro-Ticket beschlossen und eingeführt wurde. „Mit dem Ticket haben wir innerhalb kürzester Zeit geschafft, was viele vorher nicht für möglich gehalten haben. Wir haben in kurzer Zeit mehr Menschen motiviert, den ÖPNV zu nutzen, ohne sie zu irgendetwas zu zwingen. Man kann Menschen auch motivieren, ihren ÖPNV stärker zu nutzen, wenn man ihnen ein attraktiveres Tarifangebot macht und die Tarifstruktur konsequent vereinfacht“, fasste er zusammen.
Auch interessant:
- Für das Deutschlandticket – Wir machen den ÖPNV attraktiv
- Ein Ticket für alle: attraktiv, digital, einfach
- Wissing-Interview: „Wir brauchen einen langen Atem, und den habe ich“
- Infopapier zur Einführung des Deutschlandtickets
- Wissing im ARD-Morgenmagazin
- Deutschlandticket – das planen Bund und Länder
- Wissing-Ticket revolutioniert den ÖPNV