Bundesvorstand der Liberalen Frauen
Die richtigen Weichen für die Zukunft stellen – Entwicklung einer nationalen Bildungsoffensive für die Berufe von Lehrer/innen und Erzieher/innen
Die richtigen Weichen für die Zukunft stellen – Entwicklung einer nationalen Bildungsoffensive für die Berufe von Lehrer/innen und Erzieher/innen
Wir fordern die Fraktion der FDP im Bundestag auf, sich innerhalb der Ampelkoalition für die Einberufung einer nationalen Bildungsoffensive für den Lehr- und Erziehungsberuf einzusetzen.
Zusammen mit der FDP-Bundestagsfraktion soll sich die FDP-Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger für die Entwicklung einer wirksamen Strategie einsetzen und diese Forderung innerhalb der Ampelkoalition unterstützen und zügig umsetzen.
Zentrale Punkte müssen dabei die Aufwertung der Berufe von Erzieher/innen und Lehrer/innen sein. Die Schaffung angemessener Arbeitsbedingungen, der Sicherstellung einer bedarfsgerechten Ausbildung sowie die Überprüfung und Weiterentwicklung von Aus- und Fortbildung sollten ein wesentliches Merkmal sein.
Begründung:
In der Bundesrepublik Deutschland herrscht ein mittlerweile beängstigender Mangel an Erzieher/innen und Lehrer/innen. Infolgedessen verschlechtert sich die Unterrichtsversorgung an Schulen von Jahr zu Jahr und die Gruppen in den Kitas werden wegen fehlenden Personals immer weiter vergrößert. Derzeit kommt es bereits verstärkt sogar zu Kitaschließungen. Die inklusive Betreuung stellt eine zusätzliche Herausforderung für diese Berufsgruppe dar.
Wir befinden uns in einer bildungspolitischen Notlage, die in den Kitas beginnt und in den Schulen wegen verringerter Unterrichtserteilung die Umsetzung des Anspruchs auf chancengerechte Bildung untergräbt. Seit 1996 und der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz ist dessen Umsetzung in keinem einzigen Jahr gelungen.
Wenn Einkommensbedingungen und Arbeitskonzepte stimmen; die Kitas und Schulen attraktive Arbeitsplätze mit mehr als auskömmlichen Gehältern darstellen, werden sich mehr Menschen für die Berufe im Lehrer- und Erzieher/innenbereich entscheiden. Momentan sind es viel zu wenige, die bei den herrschenden Bedingungen hier arbeiten wollen.
Dringend notwendig erscheint auch eine Imagekampagne/Aufwertung für diese Berufe, die ihre Bedeutung für die Entwicklung und Zukunft unserer Kinder deutlich macht. Angesichts einer immer bunter werdenden und einer stärker auseinander driftenden Gesellschaft mit drängenden Zukunftssorgen im Bereich von Energie und Klimapolitik, Kriegen innerhalb Europas muss hier der Bereich Bildung stärker in den Fokus gerückt werden.
Personalmangel darf in unserem Land nicht dazu führen, dass Frauen und Männer ungewollt ihre Arbeitszeit wegen mangelnder und/oder schlechter Betreuung ihrer Kinder in den Kitas verringern oder ganz aufgeben müssen.
Mangel an Lehrpersonal darf nicht dazu führen, dass in Grundschulen eine 4-Tage-Schulwoche eingeführt wird, damit überhaupt einigermaßen verlässlicher Unterricht erteilt werden kann.
Personalmangel darf nicht dazu führen, dass manche Bundesländer unsägliche Abwerbungsmaßnahmen betreiben, weil bei ihnen höhere Einstiegsgehälter möglich sind.
Mangel darf nicht dazu führen, dass sich die Bildungschancengerechtigkeit für unsere Kinder verschlechtert und wir unsere Zukunft wegen Nicht-Handelns und Aussitzens aufs Spiel setzen.
Unsere Nation muss sich dieser Misere bewusst werden und endlich handeln statt nur zu reden.