Alexander Görlach: Den Bürgerlichen fehlt das Projekt
Alexander Görlach bricht in einem Essay für Zeit Online eine Lanze für die FDP. In die Merkel-CDU hingegen setzt er wenig Hoffnung.
„Deutschland braucht keine ‚konservative Revolution‘, von der man nur annehmen kann, dass ihre Absicht darin besteht, den Prenzlauer Berg niederzubrennen und die Bürgerrechte zu schleifen wie in Ungarn oder Polen“, schreibt Görlach. Zwölf Jahre hätten Kanzlerin Merkel und die Union Zeit gehabt, das Land für ihre Vision zu begeistern und mitzunehmen. „Das ist ihnen nicht gelungen, weil sie kein Projekt hatten.“
Die wahre Revolution macht er bei den Freien Demokraten aus: „Mut zur Demokratie, den die FDP gezeigt hat.“ Es sei völlig richtig, was die Liberalen als Konsequenz aus den Sondierungen mit Union und Grünen gezogen haben: „Wenn es keinen Konsens zu erringen gibt, keine vertrauensvolle Partnerschaft gestiftet werden kann, dann gibt es eben auch keine Koalition mit ihnen. Dieses Aufrechte, anständige Einstehen für eigene Überzeugung ist durchaus ein Wert, den Konservative für sich in Anspruch zu nehmen geneigt sind.“ (ph)