Tempo beim Impfen ist das Gebot der Stunde
Der Start der Corona-Massenimpfungen in Deutschlands Arztpraxen kann sich bis Mitte April verzögern. Angesichts der dritten Corona-Welle ist das Impftempo in Deutschland fatal, meinen die Freien Demokraten.
Angesichts der schleppend verlaufenden Impfkampagne in Deutschland müsse das Management dringend digitalisiert werden, sagte die Abgeordnete Aschenberg-Dugnus im Bundestag. Ein nationales Impfportal ermögliche für alle Beteiligten einen umfassenden Überblick über die zur Verfügung stehenden Impfstoffe, garantiere eine flächendeckende Verteilung und verhindere einen Impfstau, erklärte Aschenberg-Dugnus. Impfen sei der Weg heraus aus der Pandemie. Man müsse die Vakzine schnell rund um die Uhr verabreichen.
Dass Hausärzte erst ab Mitte April impfen können sollen, reiht sich für sie in die lange Liste des Corona-Missmanagements ein: „Es ist einfach nur noch peinlich, dass erst in einem Monat genügend Impfstoff zur Verfügung steht, um neben den Impfzentren auch die Hausärzte zu beliefern“, so Aschenberg-Dugnus. Die Impfkampagne müsse endlich besser organisiert werden. „Sonst macht sich weiter ein Gefühl der Hilflosigkeit breit.“ Während andere Länder impfen würden „als gäbe es keinen Morgen, werden wir mit Durchhalteparolen der Bundeskanzlerin abgespeist. Die Bundesregierung muss wissen: Man kann eine Pandemie nicht einfach aussitzen.“
FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer kritisiert: „Herr Spahn zerstört mit seiner ergebnisschwachen Ankündigungs-Politik auch noch den letzten Rest an Vertrauen in die Politik der Bundesregierung. Dabei ist Impfen das zentrale Mittel in dieser Krise“. Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki attackierte die Bundesregierung wegen widersprüchlicher Aussagen zum Umfang der Impfungen in Arztpraxen scharf. Erst am Sonntag habe Vizekanzler Olaf Scholz in der Sendung „Berlin direkt“ erklärt, es werde bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche geben — drei Tage später kassiere Gesundheitsminister Spahn dies wieder. „Wer geglaubt hat, dassdiese Bundesregierung den Ernst der Lage endlich begriffen hat, der muss sich ein weiteres Mal getäuscht fühlen“, sagte Kubicki.
„Die Bundesregierung spricht nicht nur nicht mit einer Stimme, die einzelnen Akteure versuchen außerdem, in der größten Krise dieses Landes plumpe parteipolitische Spielchen auf Kosten des Koalitionspartners zu betreiben“, ist Kubicki empört. „Es ist unerträglich, wie stümperhaft, unseriös und verantwortungsvergessen in der letzten Regierung Merkel vorgegangen wird.“
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