Jens Teutrine ist neuer Vorsitzender der Jungen Liberalen
Die Mitglieder der Jungen Liberalen haben auf ihrem 60. Bundeskongress in Bielefeld Jens Teutrine zum Vorsitzenden gewählt. Der Student will dafür sorgen, dass seine Partei Teil der nächsten Regierung wird.
Teutrine war in den vergangenen beiden Jahren Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Nordrhein-Westfalen. Der Sohn einer alleinerziehenden Mutter, der als Kind eine Förderschule besuchte, erzählt: „Ich bin auf einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache eingeschult worden. Damals hatte ich eine Sprachbehinderung.“ Seine Mutter habe ihn und seine Schwester allein großgezogen. „Sie ist für den Lebensunterhalt putzen gegangen.“ Für die Mutter sei immer klar gewesen, wie wichtig gute Bildung sei – damit die Kinder es einmal besser hätten.
Doch Chancen hingen leider noch immer viel zu häufig vom sozialen Hintergrund ab. „Das widerspricht unserer Idee einer liberalen Gesellschaft“, erklärt der neue Juli-Vorsitzende und fordert daher, statt „ständiger Rentenerhöhungen“, ein elternunabhängiges Bafög, ein Kinderchancengeld, welches Kinderarmut effektiv angeht, sowie die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahren. „Dafür wollen wir Junge Liberale als Teil einer FDP-Regierungsbeteiligung sorgen.“
Teutrines Vorgängerin Ria Schröder, die sich jetzt auf ihr juristisches Referendariat und das zweite Staatsexamen konzentrieren will, hat die JuLis durch einen eher sozialliberalen Kurs profiliert. Teutrine gilt als jemand, der auch stark für Wirtschaftsliberalismus steht. Einen Kurswechsel sieht er aber nicht. „Ich lasse mir kein Label ankleben. Ich bin kein linker oder rechter Liberaler.“ Den JuLis sei es wichtig, sowohl Akzente für eine liberale Gesellschaftspolitik, als auch für eine marktwirtschaftliche Reformpolitik zu setzen.
Als Tipp für den neuen Vorsitzenden erklärt Ria Schröder: „Zur Jobbeschreibung einer Chefin oder eines Chefs der Jungen Liberalen gehört auch, andere in der Partei mal kräftig zu nerven, wenn es wichtig ist. Der Parteivorsitzende muss sich ja nicht über jede SMS freuen.“ Eine Botschaft für Lindner und die ganze Partei formuliert Schröder auch noch in ihren Abschiedsworten auf dem Bundeskongress in Bielefeld. „Opposition ist Mist“, sagt sie – und wirbt ausdrücklich dafür, auch für eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen offen zu sein.