FDP will Offensive für Corona-Impfschutz
Bund und Länder wollen sich für einen baldigen Start von Corona-Impfungen wappnen. Zwei Drittel der Bevölkerung müssten einen Impfschutz bekommen - und dafür braucht es eine Offensive.
Es gehe darum, in diesem Plan klar aufzuzeigen, wann in einer Region das medizinische Personal und besonders verletzliche Gruppen geimpft sein sollen, so der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion. Die Impfung eines signifikanten Teils des medizinischen Personals würde dem Gesundheitssystem eine erhöhte Stabilität verleihen, weil dort nicht mehr oder jedenfalls viel weniger mit Personalausfällen aufgrund von Infektionen gerechnet werden müsste, erläuterte Buschmann. Wenn vulnerable Gruppen weitgehend geimpft seien, sinke die Gefahr ernsthafter Erkrankungen und von Todesfallen drastisch. Wenn man die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen effektiv schützen könne, „dann können wir der Pandemie einen großen Teil ihrer Gefährlichkeit nehmen“.
Unterdessen hat Großbritannien als erstes Land den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen. Für die EU will die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff entscheiden.
„Die schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Großbritannien muss vor allem vor dem Hintergrund der enorm hohen Zahl an Covid-19-Toten im Land betrachtet werden. Während es sich hier nur um eine befristete Notzulassung handelt, wollen Deutschland und die EU eine bedingte Markzulassung, was mehr Prüfungen voraussetzt“, ordnet Volker Wissing die Entwicklung ein. Er meint: „Nachdem das Vertrauen in die Corona-Maßnahmen zuletzt immer mehr abgenommen hat, ist es besonders wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in den Impfstoff haben. Wichtig ist jetzt vor allem, dass alle Impfzentren einsatzbereit sind. Denn ein zugelassener Impfstoff, den keiner nutzen kann, hilft niemandem.“
Lindner hatte zuvor zudem verlangt, noch mehr für einen umfassenden Schutz besonders gefährdeter Gruppen wie Pflegebedürftige zu tun. „Die Zahl der Betroffenen in Pflegeeinrichtungen ist für uns zu hoch.“ Lindner schlug unter anderem besondere Einkaufszeiten für gefährdete Gruppen oder Taxigutscheine vor, „statt im Bus fahren zu müssen, exklusive Zeitfenster im Handel, aktive Nachbarschaftshilfe und so weiter und so fort.“ Damit würden nicht nur die besonders Gefährdeten geschützt, es wäre auch ein Beitrag dazu, dass „mit Abstand und Hygiene normales gesellschaftliches Leben unter veränderten Bedingungen“ stattfinden könne. „Anders werden wir bis weit in das nächste Jahr hinein nicht erleben, dass es eine veränderte Normalität geben kann.“ Marco Buschmann ergänzte: „Das wäre eine Perspektive für alle Betroffenen.“
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