Digitalen Staat entbürokratisieren und nutzerfreundlicher machen

Der E-Government-Monitor belegt, dass immer weniger Bürger digitale Verwaltungsangebote nutzen. Schuld daran sind nicht die Menschen, sondern die mangelhafte Digitalisierung der Ämter, stellt Frank Sitta klar.

Frank Sitta
Frank Sitta fordert Fortschritte in Sachen E-Government
Der neue E-Government-Monitor belegt, dass immer weniger Menschen digitale Verwaltungsangebote nutzen. Schuld daran seien jedoch nicht die angeblich internetscheuen Bürger, sondern die mangelhafte Umsetzung der Digitalisierung in den Behörden, stellt FDP-Präsidiumsmitglied Frank Sitta klar. Bei der digitalen Verwaltung sei Deutschland leider immer noch Entwicklungsland. „Das ist ein Paradebeispiel für das Scheitern der Digitalpolitik der Großen Koalition“, kritisiert er. „Dass es anders geht, zeigen Länder wie Estland oder Dänemark.“

„In allen Lebensbereichen sehen wir technologischen Fortschritt, nur die Amtsstube bleibt nahezu unberührt“, hält Sitta fest. Dies müsse sich ändern: Die Große Koalition müsse sich ein Sofortprogramm zur Beschleunigung der Digitalisierung verordnen, so wie es die FDP-Fraktion bereits vorgelegt habe. „Konkret sollte der digitale Staat nutzerfreundlicher und bürokratieärmer werden“, fordert er. Ziel müsse dabei sein, den klassischen Behördengang zur Ausnahme zu machen, denn für diesen benötigten die Menschen im Schnitt zwei Stunden. „Das ist verlorene Lebenszeit“, unterstreicht Sitta.

Hintergrund

Nach dem E-Government-Monitor der Initiative D21 und des Forschungsinstituts Fortiss nutzen lediglich 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland digitale Verwaltungsangebote wie den E-Personalausweis oder das Online-Steuererklärungssystem Elster. Das ist ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr. Zu den Hauptgründen für den Negativtrend hören laut der Studie die geringe Bekanntheit und die mangelnde Nutzerfreundlichkeit der digitalen Angebote.