Corona-Taskforce ist Beleg für Managementversagen
Eine neue Taskforce für Corona-Tests: So steht es im Gipfel-Beschluss von Mittwoch. Ausgerechnet Gesundheitsminister Jens Spahn und Verkehrsminister Andreas Scheuer sollen es richten. Für die FDP ist das Beleg für ein Managementversagen der GroKo.
Bei der Taskforce geht es dabei um eine ganz zentrale Aufgabe: „Bund und Länder bilden eine gemeinsame Taskforce Testlogistik, um die größtmögliche Verfügbarkeit und zügige Lieferung von Schnelltests einschließlich Selbsttests für die Bedarfe der öffentlichen Hand sicherzustellen“, heißt es im Beschluss des Corona-Gipfels vom Mittwoch. Mitreden dürfen: Bundesfinanzministerium, Bundesarbeitsministerium, Bundeswirtschaftsministerium, Bundeskanzleramt und auf Seiten der Länder je ein Vertreter, „der in führender Funktion die Testlogistik verantwortet sowie aus Produzenten, Handel und Logistikbranche“. Und geführt werden soll das Ganze von Jens Spahn und Andreas Scheuer.
Da blieb Hohn und Spott nicht aus. Das sind keine guten Aussichten, das Coronavirus mit einer entsprechenden Teststrategie zu besiegen. Dabei ist das ein zentrales Element, um beschlossene schrittweise Öffnungen auch sicher umsetzen zu können.
Für Christian Lindner ist der Beschluss letztlich auch ein Misstrauensvotum gegenüber dem Bundesgesundheitsminister, der die Verantwortung für die Beschaffung von Masken, Impfstoffen und auch für die Beschaffung von Tests übernommen hatte: „Dass Deutschland jetzt wieder von anderen gezeigt bekommt, was eigentlich bei entschlossenem Handeln möglich ist, das verursacht in Deutschland zu großen sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden, als eigentlich mit entschlossenerer Politik, mit einem besseren Management möglich gewesen wäre.“ Er ist auch verwundert darüber, dass jetzt erst eine Taskforce gegründet wurde – das hätte schon vor Monaten passieren müssen. „Für Jens Spahn ist es eine letzte Bewährungsprobe.“
Lindner findet: „Hier ist dringende Aufklärung erforderlich, warum nicht in hinreichender Weise in den letzten Wochen und Monaten agiert worden ist. Leider reiht sich diese Enttäuschung bei der Beschaffung von Tests ein in vorherige Versäumnisse bei den innovativen Maßnahmen, die jenseits des Lockdowns die Pandemie bekämpfen.“ Er befürchtet das nächste Chaos bei den Schnelltests: „Es ist schon zum jetzigen Zeitpunkt nicht verständlich, warum es bei Schnelltests so schleppend vorangeht. Ihr Potenzial ist seit dem Beginn der Pandemie bekannt. Österreich nutzt sie seit Wochen. Die Regierung muss dringend für eine flächendeckende Anschaffung und Verteilung sorgen, um nicht schon wieder Chancen für weitergehende Öffnungen zu verspielen.“