Biontech zeigt, wie wir als Land sein könnten
Die Biontech-Gründer erhalten für ihre Entwicklung des Corona-Impfstoffes das Bundesverdienstkreuz. Diese Erfolgsgeschichte zeigt uns, wie Deutschland sein könnte, meint Johannes Vogel.
Der Liberale nimmt Bezug auf die rassistischen und völkischen Strömungen in unserer Gesellschaft: Wäre es nach ihnen gegangen, hätte es die Gründer des Unternehmens Biontech als Kinder türkischer Einwanderer in Deutschland nie gegeben, ist Vogel überzeugt. „Gott sei Dank kam es anders.“ Die Erfolgsgeschichte von Biontech sollte uns außerdem ein Ansporn sein, „endlich durch ein wirklich modernes Einwanderungsgesetz den globalen Wettbewerb um Talente aufzunehmen, um die nächsten Eltern von deutschen Heldinnen und Helden dafür zu gewinnen, als Fachkräfte Teil unserer vielfältigen Republik zu werden“, erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Fraktion.
Natürlich sollten wir auch dafür sorgen, dass wir bei uns in Deutschland kein Talent mehr verschenken. Dafür brauche es laut Vogel endlich ein Bildungssystem, das jedem Einzelnen beste Lebenschancen ermöglicht — und zwar unabhängig von Elternhaus, Wohnort oder Herkunft. „Heute schon tragen Unternehmen, die von Deutschen mit ausländischen Wurzeln geführt werden, überdurchschnittlich zu Innovationen bei“, so der Arbeitsmarktexperte.
Für unsere Gesellschaft seien Unternehmerinnen und Unternehmer unentbehrlich. Als „geborene Innovationstreiber“ übernehmen sie „Verantwortung für eine Idee, die ihnen keine Ruhe lässt und machen aus dieser greifbare Realität“ wie im Fall von Biontech, erläutert Vogel. Aufgrund ihres Wertes auch für unsere Gesellschaft sollten wir Unternehmern nach der Krise bürokratische und finanzielle Steine aus dem Weg räumen und sie nicht damit erdrücken. Des Weiteren schlägt der Liberale vor, Entrepreneurship schon in der Schule zu vermitteln, unternehmerischen Erfolgen mit Wertschätzung und Rückschlägen nicht mit Häme zu begegnen sowie hoffnungsvollen neuen Techniken oder Betrieben auch künftig großzügig Gründungs- und Forschungsförderung bereitzustellen.
Die Erfolgsgeschichte von Biontech sei auch ein Beleg gegen die Kritiker von Kapitalismus und Globalisierung. Denn wäre es nach ihnen gegangen, „hätte es auch keine Kooperation mit dem US-Pharmamulti Pfizer geben dürfen. Auch die globale Arbeitsteilung hat aber zur Geschwindigkeit der Impfstoffentwicklung beigetragen, weil die Forscherteams in Deutschland und den USA weitgearbeitet haben, wenn die Kolleginnen und Kollegen schliefen“, erklärt Vogel die Vorteile. Daran sollten wir uns erinnern, wenn das nächste Mal mit populistischen Fake News zu einer Demonstration gegen Freihandelsabkommen und Globalisierung aufgerufen wird, mahnt der Freie Demokrat.
Fortschritt und Innovation weisen nicht nur den Weg aus der Corona-Krise, „sie sind in allen Krisen der Menschheit ein Rettungsanker“, ist Vogel überzeugt. Er geht noch weiter: „Wer wir heute sind, wo wir heute stehen, das verdanken wir auch all jenen Menschen, die sich in den letzten Jahrhunderten für ein Leben in Deutschland oder als Unternehmerinnen oder Unternehmer entschieden haben.“ Für den Liberalen sind es genau diese Punkte: Einwanderungsland, eine offene Gesellschaft, Marktwirtschaft und Unternehmertum, die uns und Deutschland stark machen.
- VOGEL-Gastbeitrag: Biontech zeigt, wie wir als Land sein könnten
- Bildungspolitik der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag
- 55 Fesseln lösen: Das Corona-Entbürokratisierungsprogramm
- Wir brauchen eine Neugründung unseres Landes
- Beschluss des FDP-Fraktionsvorstands: Neustart Deutschland: entlasten, investieren und entfesseln
- Einwanderungsgesetz mit Punktesystem und Spurwechsel sofort
- Mehr Markt, weniger Staat im Kampf gegen Corona